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Hoch Jürgen heizt Hessen ein

AOK Hessen: Bei 35 Grad und mehr dürfen Büro und Wohnzimmer nicht zum Brutkasten werden

Bad Homburg, 18. Juli 2022

Hessen steckt in einer Hitzewelle rekordverdächtigen Ausmaßes. Besonders in Südhessen sind am Dienstag Temperaturen von bis zu 40 Grad möglich, aber auch zwischen Hofgeismar und Gießen wird viel geschwitzt werden.

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Die enorme Wärme führt dabei in vielen Büros und Privathaushalten zu einer Art „Glaubensfrage“: Lüften ja oder nein? Unbestritten ist, dass morgendliches Stoß- oder Querlüften ein probates Mittel ist, um die Raumtemperatur zumindest zeitweise deutlich zu senken. Aber wie sieht es am Mittag und Nachmittag aus? Hier hört man oft den Rat, alle Fenster geschlossen zu halten und damit die heiße Luft draußen lassen. Doch ist das wirklich eine uneingeschränkt geeignete Methode? Dr. Peter Kotzerke, Mediziner bei der AOK Hessen, hat daran zumindest Zweifel: „Büro und Wohnzimmer werden ohne adäquate Belüftung und Beschattung schnell zu einer Art Brutkasten. Das kann zu einer großen Belastung für den Organismus führen. Wir müssen dafür sorgen, dass sich die überschüssige Wärme in den Räumen und im menschlichen Körper nicht staut, sondern auf unterschiedlichen Wegen abgeführt wird. Es ist ein Zusammenspiel vieler individueller Faktoren, die sich mehr oder weniger beeinflussen lassen. Die Luftzirkulation ist dabei besonders wichtig.“

Ventilatoren ergeben viel Sinn

Aus Kotzerkes Sicht ergeben deshalb Ventilatoren auf jeden Fall viel Sinn, wobei er darauf achten würde, dass niemand über längere Zeit im Luftzug sitzt. Gleichzeitig versteht Kotzerke aber auch diejenigen, die warme Luft gar nicht erst in die Wohnung lassen möchten. Er warnt jedoch: „Dann muss aber auf andere Art ein Luftaustausch hergestellt werden oder zumindest stoßweise gelüftet werden – auch tagsüber.“ Und wie kühlt Dr. Peter Kotzerke sich selbst ab? „Ich reduziere unnötige Wärmequellen indem ich etwa PC und Drucker nur bei Bedarf anschalte und die Rollläden herunterlasse. Ich trage leichte, luftdurchlässige Kleidung, trinke viele nicht zu kalte Getränke mit möglichst wenig Zucker und lasse mir auch hin und wieder kaltes Wasser über die Unterarme laufen.“