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AOK Bayern: Starker Anstieg beim Krankenstand Beschäftigte rund zehn Mal häufiger an Corona erkrankt als 2021

Für die Monate Januar bis August 2022 meldet die AOK Bayern einen massiven Anstieg der Krankmeldungen um fast ein Drittel (31 Prozent) gegenüber den ersten acht Monaten des Vorjahres. Eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) ergab einen Krankenstand von 5,9 Prozent gegenüber 4,5 Prozent im Vergleichszeitraum 2021. Zum Vergleich: Bundesweit erhöhte sich der Krankenstand der AOK-versicherten Beschäftigten im selben Zeitraum auf 6,5 Prozent gegenüber 5,0 Prozent in den ersten acht Monaten 2021, was einem Anstieg von 30 Prozent entspricht. Der Anstieg der Krankheitsfälle (AU-Fälle) je 100 Versichertenjahre betrug in Bayern zwei Drittel (66,7 Prozent). Hingegen verkürzte sich die Dauer je Krankheitsfall von 14,4 auf 11, 7 Tage. Auch bei den psychischen Erkrankungen gab es von Januar bis August 2022 einen höheren Krankenstand (Anstieg um 11,7 Prozent). Zuletzt war über die vergangenen Jahre hinweg der Krankenstand der erwerbstätigen AOK-Versicherten auf das gesamte Jahr gesehen konstant geblieben und lag von 2018 bis 2021 in Bayern bei 4,8 Prozent.

Massiver Anstieg bei Atemwegserkrankungen und Corona

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Die Krankmeldungen wegen Atemwegserkrankungen sind in den Monaten Januar bis August im Vergleich zu den Vorjahresmonaten um mehr als das Dreifache angestiegen (+242 Prozent). Einen noch massiveren Anstieg gab es bei Corona: Die Fälle haben sich im genannten Zeitraum 2022 gegenüber 2021 fast verzehnfacht. Insgesamt zählte die AOK Bayern in den ersten acht Monaten bereits mehr als 393.300 nachgewiesene Corona-Fälle unter den bei ihr versicherten Berufstätigten (Januar bis August 2021: 39.990). Die Zahlen erreichten dabei im März 2022 ihren vorläufigen Höhepunkt: Allein in diesem Monat meldeten sich 99.900 bayerische AOK-versicherte Beschäftigte mit einer nachgewiesenen Covid-19-Infektion krank, im August waren es immerhin noch 26.425. Zum Vergleich: Im März 2020 waren es rund 4.400, im März 2021 etwas mehr als 6.500. Spitzenreiter bei den Corona-Erkrankungen in Bayern war 2022 bislang der Landkreis Wunsiedel: Dort war fast ein Viertel (23,6 Prozent) der AOK-versicherten Beschäftigten einmal oder mehrfach wegen Corona krankgeschrieben. Die wenigsten Erkrankten gab es in der Stadt Augsburg (9,9 Prozent).

Lange Ausfallzeiten durch Long Covid – Online-Coach für Betroffene

Eine weitere aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) über den Zeitraum von März 2020 bis Juli 2022 zeigt, dass seit Pandemiebeginn mehr als ein Viertel (26 Prozent) der durchgängig erwerbstätigen AOK-Versicherten in Bayern im Zusammenhang mit einer akuten COVID-19-Erkankung ausgefallen ist. In der Folge waren 3,3 Prozent dieser Personen aufgrund einer Long-COVID- oder Post-COVID-Symptomatik arbeitsunfähig. Das entspricht 0,86 Prozent aller erwerbstätigen bayerischen AOK-Versicherten. Während eine akute COVID-19-Infektion mit durchschnittlich 9,1 krankheitsbedingten beruflichen Ausfalltagen verbunden war, sind es bei Beschäftigten mit einer anschließenden Long-COVID oder Post-COVID-Symptomatik mehr als sechs Wochen (45,3 Tage). Mit einem neuen „Long-COVID-Coach“ will die AOK deshalb nun Menschen unterstützen, die von Long-COVID oder Post-COVID betroffen sind. Das Online-Angebot ist für alle Interessierten unter www.aok.de/long-covid kostenfrei verfügbar und soll Patientinnen und Patienten, aber auch deren Angehörigen mit insgesamt 26 Erklär- und Übungsvideos beim Umgang mit der Erkrankung helfen.