Für die bundesweite AOK-Familienstudie wurden allein in Hessen über 500 Familien repräsentativ befragt. Erhoben wurde die körperliche und psychische Gesundheit von Eltern und Kindern, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie Belastungsfaktoren. Eine wesentliche Erkenntnis: In etlichen Familien gibt es Probleme – mitunter sehr massive.
92 Prozent der Befragten fühlen sich sehr sicher oder eher sicher in der Elternrolle. Doch bei der Gesundheit zeigen sich größere Diskrepanzen: 68 Prozent geht es sehr gut oder gut, aber fast ein Drittel bezeugt eine mittelmäßige (27 Prozent) oder schlechte Verfassung (5 Prozent). Gefragt nach den Einschlafproblemen ihrer Kinder geben 26 Prozent an, dass es mindestens einmal jede Woche oder auch öfter dazu kommt. Und 14 Prozent der Eltern müssen feststellen, dass sie ihrem Kind nur ein Mal in der Woche die volle Aufmerksamkeit widmen. Ob der Sohn oder die Tochter Mitglied in einem Sportverein ist, hängt zu einem beträchtlichen Teil vom sozioökonomischen Status ab. Die AOK-Familienstudie zeigt für Hessen: Bei einem geringen Haushaltseinkommen sind 53 Prozent des Nachwuchses im Verein aktiv, bei einem hohen Haushaltseinkommen sind dagegen 81 Prozent.
Die zunehmenden Belastungen und die schlechtere Elterngesundheit haben direkten negativen Einfluss auf die Kindergesundheit, was sich wiederum in einer schlechteren gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie dauerhaften psychosomatischen Beschwerden bei den Kindern zeigt. Zudem haben wichtige Schutzfaktoren wie gemeinsame Rituale abgenommen, wodurch die Widerstandskräfte der Familien geschwächt werden. Auch das Wissen um gesunde und klimafreundliche Ernährung ist offenbar noch nicht in den Familien angekommen. 41 Prozent der Befragten glauben sogar, dass eine klima- und umweltfreundliche Ernährung nicht gesund ist.
Hinweis: Im Anhang finden Sie die kompletten hessischen Daten der Familienstudie. Daraus können Sie eigene Grafiken erstellen.