Abgeschlagenheit, verminderte Konzentrationsfähigkeit und Blässe können Hinweise auf einen Eisenmangel sein. Weltweit ist es die am weitesten verbreitete Mangelerkrankung. In Deutschland sind etwa acht Prozent der Bevölkerung davon betroffen – vor allem Frauen im gebärfähigen Alter: Sie haben durch Menstruation, Schwangerschaft und Stillperiode einen erhöhten Eisenbedarf.
„Eisen hat eine zentrale Funktion in unserem Körper: Es ist neben vielen anderen Aufgaben wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen. Deren Aufgabe ist es, den lebensnotwendigen Sauerstoff durch die Blutgefäße in die Organe und das Gewebe des Körpers zu transportieren. Ein Eisenmangel macht sich dann unter anderem durch Müdigkeit, Leistungsschwäche und Konzentrationsschwierigkeiten bemerkbar“, erklärt Dr. Christoph-Gerard Stein, Arzt bei der AOK Hessen. Zwar kann der Körper bei mangelnder Zufuhr von Eisen zunächst auf eigene Reserven zurückgreifen. Sind die Eisenspeicher aber erschöpft, kann es zu einer Blutarmut kommen, einer Anämie.
Nebenwirkungen können vorkommen
Schwangeren wird eine tägliche Eisenaufnahme von mindesten 30 Milligramm und Stillenden 20 Milligramm empfohlen. Da dies nicht immer allein über die Nahrung funktioniert, ist es vor allem für Schwangere oft sinnvoll, zusätzlich ein Eisenpräparat einzunehmen. Allerdings kann dies wiederum zu Bauchschmerzen und Verstopfung führen. Mit Antibiotika dürfen diese Präparate keinesfalls parallel eingenommen werden. „Vor den Wechseljahren sollten Frauen 15 Milligramm Eisen am Tag zu sich nehmen, danach reichen 10 Milligramm. Männer leiden seltener unter Eisenmangel. Ihr empfohlener Tagesbedarf liegt bei 10 Milligramm“, ergänzt Stein.
Es könnte auch am Darm liegen
Neben einem erhöhten Bedarf während der Schwangerschaft oder einer zu geringen Aufnahme bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen können auch Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt dafür verantwortlich sein. Ebenso kann ein Mangel durch eine einseitige, eisenarme Ernährung hervorgerufen werden. Bei jüngeren Frauen ist vor allem die Regelblutung Auslöser. Eine ärztliche Abklärung, ob es sich um Blutarmut handelt und worin die Ursache liegt, sollte auf jeden Fall erfolgen.