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Niedersachsen: Asthma in der Corona-Pandemie leicht rückläufig

Neue Website „Gesundheitsatlas“ mit regionalen Daten zu 23 Krankheiten

In Niedersachsen leben nach den aktuellen Ergebnissen des Gesundheitsatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) etwa 331.700 Menschen mit medikamentös behandeltem Asthma. Dies entspricht einem Anteil von 4,14 Prozent der Bevölkerung. Im Vorfeld des Welt-Asthma-Tages am 2. Mai macht die neue WIdO-Website auf eine Trendumkehr bei der Asthma-Häufigkeit aufmerksam: Gab es vor der Corona-Pandemie noch 356.100 Asthmapatientinnen und -patienten in Niedersachsen, so hat sich diese Zahl im Jahr 2021 um 24.400 reduziert – ein Rückgang um 6,85 Prozent.

Landkreis Wittmund am stärksten betroffen

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In Niedersachsen sind Hildesheim (3,54 Prozent), Peine (3,46) und Celle (3,4) die Landkreise mit dem geringsten Anteil an Asthmapatientinnen und-patienten. Deutlich höher ist die Krankheitshäufigkeit in den nördlichen Regionen. Die am stärksten betroffenen Kreise: Wittmund (5,1 Prozent), Leer (4,88) und Wilhelmshaven (4,83), s. Abbildung.

Im neuen Webangebot werden Zeitreihen für die Jahre 2017 bis 2021 dargestellt. Bei medikamentös behandeltem Asthma ist in Niedersachsen seit 2017 ein Anstieg bis zum Höchstwert von 4,46 Prozent im Jahr 2019 zu erkennen, gefolgt von einer Trendumkehr ab 2020 (355.300 Betroffene). Diese Entwicklung setzt sich 2021 fort (331.700 Betroffene).

Trendumkehr bei Asthma geht mit Rückgang der Atemwegsinfekte einher

Asthma-Erkrankungen können als Folge von Infektionen der unteren Atemwege auftreten. Die Häufigkeit dieser Infektionskrankheiten war während der Pandemiejahre 2020 und 2021 deutlich reduziert. Laut WIdO-Experten könnte der Rückgang der Atemwegsinfekte während der Pandemiejahre dazu geführt haben, dass es in der Folge auch weniger Asthma-Neuerkrankungen gab. Nun bleibe abzuwarten, wie die weitere Entwicklung verlaufen wird – gerade angesichts der ab 2022 wieder häufiger auftretenden Atemwegserkrankungen.

Gesundheitsatlas mit systematischem Blick auf 23 Krankheiten

Zu den 23 Krankheiten, deren Ergebnisse auf der neuen Website www.gesundheitsatlas-deutschland.de abrufbar sind, gehören u.a. kardiovaskuläre, psychische oder Atemwegserkrankungen sowie Krebs, Diabetes Typ 2 und Demenz. Die epidemiologischen Kennzahlen basieren auf Krankenkassen-Routinedaten der AOK und repräsentieren somit dokumentierte Behandlungshäufigkeiten. Alle Zahlen wurden mit einem statistischen Verfahren auf die gesamte Wohnbevölkerung in den Regionen hochgerechnet. Damit stehen den gesundheitspolitischen Akteuren vor Ort fundierte Informationen über das Krankheitsgeschehen in ihrer Region zur Verfügung.