AOK

Kniegelenkprothesen: Dreizehn hessische Kliniken erbringen besonders hohe Qualität

AOK Hessen: Bei vielen planbaren Operationen gibt es deutliche Unterschiede bei den Behandlungsergebnissen / auf Qualität achten

Beim Einsatz einer Kniegelenkprothese wegen Gelenkverschleiß offenbaren sich in Hessen je nach Klinik große Qualitäts-Unterschiede. So gibt es im Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen nur halb so hohe Komplikationsraten wie im Viertel mit den schlechtesten Ergebnissen. Darauf weist die AOK Hessen anlässlich der Veröffentlichung aktueller Ergebnisse aus dem Verfahren zur Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) im Gesundheitsnavigator der AOK (www.aok.de/gesundheitsnavigator) hin. Während die Gesamt-Komplikationsrate im Viertel der Kliniken mit unterdurchschnittlichen Behandlungsergebnissen bei mindestens 6,1 Prozent lag, waren es im Viertel der Kliniken mit den besten Qualitätsergebnissen maximal 2,6 Prozent.

Die besten Ergebnisse erbringen in Hessen insgesamt dreizehn Kliniken und erreichen die höchste Bewertungskategorie:

  • ATOS Orthopädische Klinik in Braunfels           
  • Schön Klinik in Lorsch        
  • Orthopädie Bad Hersfeld 
  • Spezialklinik Jugenheim   
  • Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken, Klinikum Schwalmstadt        
  • Diakonie-Krankenhaus Wehrda  
  • Kreiskrankenhaus Weilburg         
  • Agaplesion Markus Krankenhaus in Frankfurt
  • Universitätsklinikum Frankfurt   
  • Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda
  • Agaplesion Elisabethenstift Evangelisches Krankenhaus Darmstadt
  • Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen          
  • Dill-Kliniken in Dillenburg
Anzeige

Besonders deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Auswertung zu den Revisionsoperationen innerhalb eines Jahres, die durchschnittlich in 2,9 Prozent aller Fälle vorkamen: Während im Viertel der Kliniken mit den schlechtesten Ergebnissen die künstlichen Kniegelenke in mindestens 4,3 Prozent der Fälle erneut operiert werden mussten, waren im Viertel mit den besten Ergebnissen höchstens 1,7 Prozent der Patientinnen und Patienten von diesen ungeplanten Folge-OPs betroffen.

AOK fordert Anhebung der Mindestmenge von 50 Operationen pro Jahr und Standort

Laut Studien gibt es beim Kniegelenkersatz einen Zusammenhang zwischen der Routine der operierenden Klinik und dem Behandlungsergebnis. Daher gilt seit dem Jahr 2015 eine vom Gemeinsamen Bundesausschuss beschlossene Mindestmenge von 50 Kniegelenk-Totalendoprothesen pro Jahr und Krankenhaus-Standort. „Eine Zusatzauswertung des WIdO zeigt, dass Kliniken mit hohen Fallzahlen – von Ausnahmen abgesehen – auch im QSR-Verfahren meist besser abschneiden als Krankenhäuser mit relativ wenigen Fällen pro Jahr“, betont Joachim Henkel, Krankenhauschef der AOK Hessen. Die AOK begrüße es, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit der geplanten Krankenhausreform die qualitätsorientierte Konzentration von Klinikleistungen voranbringen wolle. „Diese Konzentration ist im Sinne der Patientensicherheit und der Versorgungsqualität dringend geboten“, so Henkel. Die auf bestimmte Eingriffe und Operationen bezogene und laienverständliche Qualitätstransparenz des QSR-Verfahrens könne aus Sicht der AOK auch Vorbild für entsprechende Informationen im geplanten „Transparenzverzeichnis“ sein, das nächstes Jahr mit dem Krankenhaustransparenzgesetz eingeführt werden soll.   

Daten zu vielen weiteren Eingriffen

Informationen zur Behandlungsqualität aus dem QSR-Verfahren gibt es nicht nur für die Implantationen künstlicher Kniegelenke, sondern auch für Knieprothesenwechsel sowie für elf weitere Behandlungen. Dies sind die Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes bei Arthrose, Operation nach hüftgelenksnahen Oberschenkelbruch, Hüftprothesenwechsel, Gallenblasenentfernung bei Gallensteinen, Blinddarmentfernung, Mandeloperation, Leistenbruch-OP, Operation bei gutartiger Prostatavergrößerung und zur Prostataentfernung bei Prostatakrebs, therapeutische Herzkatheter (PCI) bei Patienten ohne Herzinfarkt sowie kathetergestützte Aortenklappen-Implantationen (TAVI). Auch zu diesen Behandlungen sind jetzt aktuelle und laienverständlich aufbereitete Auswertungsergebnisse im AOK-Gesundheitsnavigator abrufbar.  Sie werden angezeigt, wenn Nutzerinnen und Nutzer im Navigator nach Informationen zu einer dieser Behandlungen suchen.

Zum Gesundheitsnavigator der AOK: AOK-Krankenhaussuche – Wir finden die passende Klinik (scrollen bis „Krankenhaussuche des Gesundheitsnavigators: Welche Informationen finde ich hier?“)

Informationen zur Qualitätssicherung mit Routinedaten: www.qualitaetssicherung-mit-routinedaten.de