AOK Hessen: Ernährung kann ein Hebel sein
Eine Depression zu diagnostizieren kann in bestimmten Fällen vorschnell sein. Denn es gibt hormonelle Störungen, die sich zunächst als psychische oder auch rheumatische Erkrankung tarnen. Deshalb werden sie oft viel zu spät erkannt. Sie können Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Osteoporose auslösen, zu Haarverlust führen, Vergesslichkeit fördern oder auch das Wachstum stoppen. Aber ist es möglich, den eigenen Hormonhaushalt positiv zu beeinflussen?
Im Körper des Menschen zirkulieren viele verschiedene Hormone, die in einem fein aufeinander abgestimmten Zusammenspiel Vorgänge im Organismus regeln. Sie übernehmen zum Beispiel Aufgaben beim Wachstum, bei der Fortpflanzung sowie im Energie- und Wasserhaushalt. „Schon sehr kleine Kommunikationsfehler im Hormonsystem reichen aus für eine Dysbalance und starke Beschwerden. Doch so sensibel der Hormonhaushalt ist, so empfindlich reagiert er auch auf innere und äußere Einflüsse“, erklärt Dr. Christoph-Gerard Stein, Mediziner bei der AOK Hessen.
In den Schlaf finden
Selbst der Schlaf wird durch Hormone beeinflusst, besonders Melatonin spielt beim Einschlafen und Schlafen eine wichtige Rolle. Melatonin gibt den Menschen die nötige „Bettschwere“, um ein- und durchzuschlafen. Als Wachmacher wirkt hingegen das Hormon Cortisol, das ab der Mitte der Nacht aus der Nebennierenrinde ausgeschüttet wird und morgens seinen höchsten Spiegel erreicht. Wenn der Hormonhaushalt durcheinander ist, kann das Folgen für den Körper haben, wie Übergewicht oder einen beeinträchtigten Schlaf-Wach-Rhythmus. Und ein hoher Alkoholspiegel kann den Menstruationszyklus und etlichen weiteren Folgen führen.
Einfluss auf Hormone nehmen
Leider ist eine direkte und natürliche Einflussnahme auf den Hormonspiegel, also ohne Medikamente, nur eingeschränkt möglich. Sowohl mediterrane als auch vegetarische Ernährung führt aber zu einer Verbesserung der Konzentration jener Hormone, die das Sättigungsgefühl und die Fetteinlagerung in die Fettzellen steuern. Das Sexualhormon Testosteron scheint hingegen durch eine sehr proteinreiche Ernährung zu sinken. Eine kurzfristige kohlenhydratarme Kost über weniger als drei Wochen verursachte bei Männern eine Erhöhung des Cortisolwerts in Ruhe. Sowohl bei einer kurzfristigen als auch bei einer langfristigen Low-Carb-Diät zeigte sich nach dem körperlichen Training ein erhöhter Cortisolspiegel. Möglicherweise könnte auch eine fettarme Diät das Testosteron negativ beeinflussen. „Insgesamt gibt es zum Zusammenhang zwischen Hormonen und Ernährung aber nur sehr wenig wissenschaftliche Erkenntnisse“, bedauert Stein.
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