Angesichts der aktuellen Lieferengpässe bei Fiebersäften für Kinder bietet die AOK Bayern unbürokratische Unterstützung. So werden bei Ibuprofen- und Paracetamol-haltigen Fiebersäften für Kinder die anfallenden Mehrkosten übernommen. Die Ausnahmeregelung gilt zunächst für die laufende Erkältungssaison bis Ende März 2023 und auch weitergehend für alternative Darreichungsformen (z.B. Zäpfchen). Mehrkosten entstehen Versicherten dann, wenn der Preis der abgegebenen Präparate über dem Festbetrag liegt, der von den Kassen erstattet wird. „Wir wollen in dieser angespannten Situation mit einer klaren Regelung für mehr Sicherheit sorgen“, so Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern.
Das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM hat bislang zwar keinen „Lieferabriss“ bei Fiebersäften für Kinder festgestellt. Gleichwohl wird auf bestehende regionale Versorgungsengpässe und die eingeschränkte Verfügbarkeit der Präparate hingewiesen. „Diese Knappheit verunsichert derzeit viele Eltern mit erkrankten Kindern. Wir möchten unterstützen, indem wir die Mehrkosten, soweit sie anfallen, für unsere Versicherten übernehmen“, erläutert Dr. Stippler.
Um die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln weiter zu verbessern, hat die AOK-Gemeinschaft bereits vor zwei Jahren konkrete Vorschläge gemacht. „Auch in Deutschland muss es endlich ein Frühwarnsystem mit verpflichtenden Meldungen der Hersteller zu Lieferschwierigkeiten geben, wie es bereits in anderen Ländern umgesetzt wird“, fordert Dr. Stippler. Außerdem sollten Bevorratung und Lagerhaltung bei Großhandel sowie pharmazeutischen Unternehmen ausgebaut und verpflichtend werden.
Gemeinsam mit den beteiligten Gesundheitspartnern engagiert sich die AOK Bayern auch in der vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege eingerichteten Task Force Arzneimittelversorgung, die sich mit der kurz- und mittelfristigen Verbesserung der Versorgungssicherheit beschäftigt.