Deutliche Unterschiede bei Komplikationsrate
Die AOK erweitert den Gesundheitsnavigator im Internet: Das Online-Angebot informiert ab sofort, welche Krankenhäuser bei Operationen zum Herzklappen-Ersatz mit überdurchschnittlicher Behandlungsqualität abschneiden. In den Vergleich sind die Ergebnisse von bundesweit 79 Kliniken eingeflossen, die in den Jahren 2018 bis 2020 bei knapp 23.000 AOK-Versicherten kathetergestützte Aortenklappen-Implantationen (kurz TAVI) durchgeführt haben.
„Mit gut zugänglichen und leicht verständlichen Informationen wollen wir dazu beitragen, gerade bei planbaren Eingriffen die passende Klinik zu finden“, sagt Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern. Die Bewertungen zur Behandlungsqualität basieren auf dem Verfahren zur „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR), das vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) seit 2002 unter Einbeziehung medizinischer Expertenpanels weiterentwickelt wird.
Große Spanne bei Herzinfarkten und Schlaganfällen nach TAVIs
Der Klinikvergleich zur Indikation TAVI zeigt deutliche Unterschiede in der Behandlungsqualität: Im Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen liegt der Anteil der Patienten mit Komplikationen bei 5,1 Prozent, während im Viertel der Kliniken mit den schlechtesten Ergebnissen die Komplikationsrate 7,1 Prozent beträgt. Große Spannen gibt es auch bei der Häufigkeit von Herzinfarkten und Schlaganfällen innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff: So erleiden im Viertel der Kliniken mit den besten Ergebnissen 1,8 Prozent der TAVI-Patienten innerhalb von 30 Tagen einen Schlaganfall, während es im schlechtesten Viertel 3,9 Prozent sind. Insgesamt 0,7 Prozent der Patientinnen und Patienten müssen sich innerhalb eines Jahres einer erneuten Klappenersatz-OP unterziehen.
Gesundheitsnavigator bietet Orientierungshilfe bei planbaren Eingriffen
Der Gesundheitsnavigator bietet neben den neuen Indikationen TAVI und Mandelentfernung bereits bei elf weiteren Eingriffen eine Orientierungshilfe. Dazu gehören unter anderem planbare Operationen an Hüft- und Kniegelenken, Blinddarmentfernung, Leistenbruch-OP, Gallenblasenentfernung bei Gallensteinen sowie Operationen bei gutartiger Prostatavergrößerung und zur Prostataentfernung bei Prostatakrebs.
Hinweise für die Redaktionen:
Beim Verfahren zur „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ wertet das WIdO Abrechnungsdaten der AOK-Versicherten aus der stationären und aus der ambulanten Versorgung aus. Das ermöglicht eine Analyse der Behandlungsergebnisse der Patientinnen und Patienten auch über den eigentlichen Klinik-Aufenthalt hinaus. Dadurch können Komplikationen nach der OP oder Folgeereignisse wie ungeplante Revisions-OPs mit in die Bewertung einbezogen werden. Unterschiede bezüglich Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen der Patientinnen und Patienten werden in der Auswertung berücksichtigt, sodass ein fairer Vergleich zwischen den einzelnen Kliniken gewährleistet ist.
Gesundheitsnavigator der AOK: www.aok.de/gesundheitsnavigator
Infos zum QSR-Verfahren: www.qualitaetssicherung-mit-routinedaten.de