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AOK Niedersachsen übernimmt die Testkosten zum Schutz der Bevölkerung

Corona-Tests für Reiserückkehrer von GKV-Solidargemeinschaft finanziert

Urlaub im Ausland war trotz Corona auch 2020 möglich. Nun haben die Urlaubsrückkehrer leider auch mitunter das Virus im Gepäck. Das Bundesgesundheitsministerium hat deshalb verordnet, dass seit dem 1. August jeder Reiserückkehrer, egal ob aus einem Risikogebiet oder nicht, innerhalb von 72 Stunden nach der Einreise in Deutschland kostenlos einen Corona-Test durchführen lassen kann. Kehrt man aus einem Risikogebiet zurück, ist der Test verpflichtend. Auch in Niedersachsen wird nicht nur bis Ferienende mit einer steigenden Nachfrage gerechnet. Ergänzend zum Angebot niedergelassener Ärzte, die auch Corona-Abstriche bei Reiserückkehrern vornehmen können, wurden in Niedersachsen landesweit an zehn Standorten und zusätzlich am Flughafen Hannover Testzentren eingerichtet.

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Gegenwärtig werden diese Tests, die dem Infektionsschutz der Bevölkerung dienen, allein von den Mitgliedern der gesetzlichen Krankenkassen über die Liquiditätsrücklage des Gesundheitsfonds finanziert. Die Gesamtkosten für einen Test setzen sich zusammen aus der Vergütung für einen Abstrich von 15 Euro und einer Vergütung für die labordiagnostischen Leistungen. Jeder Test kostet damit insgesamt 65,50 Euro.

Das Besondere an der Finanzierung ist, dass aus den GKV-Beiträgen auch die Corona-Tests für PKV-Versicherte und Nicht-Versicherte bezahlt werden. Die Solidargemeinschaft übernimmt damit mit einem mindestens zweistelligen Millionen Euro Betrag diese Aufgabe für alle Bürgerinnen und Bürger. Hier ist es dringend notwendig, dass der Gesetzgeber einen Ausgleich aus Bundesmitteln vornimmt.

Neben den erwähnten Vergütungen je Test übernehmen die AOK und die anderen Krankenkassen in Niedersachsen zusätzlich das Risiko, wenn trotz wirtschaftlicher
Betriebsführung der durch die KVN betriebenen Testzentren noch eine Unterdeckung entstehen sollte. „Wir wollen uns nicht im Streit um Zuständigkeiten verfangen, sondern Verantwortung für das Gesundheitssystem in Niedersachsen übernehmen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Peter. „Es ist wichtig, dass wir das Infektionsgeschehen weiter unter Kontrolle halten und einen zweiten Lockdown vermeiden. Dieser würde unserer Wirtschaft und Gesellschaft schweren Schaden zufügen.“ Zugleich appelliert Peter an die Landesregierung, an ihrer anlassbezogenen und konsequenten Test-Strategie festzuhalten. Es ist immer zu überlegen, wann ein Test wirklich sinnvoll und notwendig sei, da das Testergebnis stets nur eine Momentaufnahme abbildet. „Weder das Geld der Krankenkassen noch Steuermittel sind unbegrenzt verfügbar und die Mittel fehlen sonst an anderer Stelle“, so Peter.