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AOK verzeichnet 2022 höchsten allgemeinen Krankenstand seit Beginn der Analysen 1991

Post-Covid-Erkrankungen: Wenige Betroffene, lange Ausfallzeiten

Höchster allgemeiner Krankenstand im Jahr 2022 seit 1991

Mit 6,4 Prozent hat der allgemeine Krankenstand im Jahr 2022 in Rheinland-Pfalz den höchsten Stand seit Beginn der gesamtdeutschen Analyse von Daten AOK-versicherter Beschäftigter erreicht. Treiber dieser Entwicklung waren vor allem Atemwegserkrankungen: Während im Jahr 2021 15,1 Prozent aller versicherten Beschäftigten auf Grund von Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig waren, so hat sich diese Quote 2022 mit 36,9 Prozent mehr als verdoppelt. Erst mit großem Abstand folgten 2022 Erkrankungen im Bereich und Muskel (19 Prozent) sowie psychische Erkranken (6,8 Prozent).

Covid-19 Analyse

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Die aktuelle Auswertung zeigt zudem, dass seit Pandemiebeginn rund 30 Prozent aller durchgehend erwerbstätigen AOK-Versicherten mindestens einmal im Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung in ihren Unternehmen ausgefallen sind. Bis Dezember 2022 waren rund 1 Prozent der Beschäftigten von einer Post-Covid-Erkrankung betroffen. Beim allgemeinen Krankenstand verzeichnete die AOK im vergangenen Jahr einen historischen Höchstwert. Etwa 82.000 der insgesamt 290.000 durchgehend erwerbstätigen rheinland-pfälzischen AOK-Versicherten wurden zwischen März 2020 und Dezember 2022 aufgrund einer Covid-Erkrankung mindestens einmal arbeitsunfähig geschrieben. 1.200 Beschäftigte waren von einer Post-Covid-Erkrankung betroffen. Nach mehreren Auf- und Abwärtsbewegungen erreichten sowohl akute als auch Post-Covid-Erkrankungen im Frühjahr 2022 ihren vorläufigen Höhepunkt. „Im bisherigen Pandemieverlauf sind vergleichsweise wenige Beschäftigte wegen Post-Covid krankgeschrieben worden. Diese relativ wenigen Betroffenen haben jedoch lange AU-Zeiten von durchschnittlich 27 Tagen“, sagt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. „Eine gute Nachricht ist, dass sowohl die Zahl der Betroffenen als auch die Schwere der Erkrankung, die aus den Ausfalltagen abgeleitet werden kann, im Verlauf der Pandemie nachgelassen haben“, so Niemeyer weiter.

Zahlreiche Begleiterkrankungen bei Post-Covid

Bei über 6 Prozent aller Post-Covid-Erkrankungen wurde auf der AU-Bescheinigung zusätzlich ein akuter Infekt der oberen Atemwege dokumentiert. Weitere, ebenfalls häufig dokumentierte Komorbiditäten sind vor allem Unwohlsein und Ermüdung (4,3 Prozent) und Kurzatmigkeit (3,8 Prozent).

Ältere Beschäftigte länger von Arbeitsausfall durch Covid betroffen

Die Analysen des Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO) zeigen zudem, dass die Arbeitsunfähigkeitsdauer von Beschäftigten, die von Covid-Erkrankungen betroffen sind, mit zunehmendem Alter deutlich ansteigt. Das gilt sowohl für Akut- als auch für Post-Covid-Erkrankungen. Während unter 30-Jährige Beschäftigte im Mittel 7,2 Tage aufgrund einer akuten und 14,9 Tage aufgrund einer Post-Covid-Erkrankung arbeitsunfähig geschrieben wurden, fielen Berufstätige ab 60 durchschnittlich 11,5 Tage bzw. 42,2 Tage aus. Über alle Beschäftigten hinweg waren bei akuten Covid-Erkrankungen durchschnittlich 9 Ausfalltage zu verzeichnen, bei Post-Covid durchschnittlich 27 Tage.

Kinderbetreuung und -erziehung mit am stärksten betroffen

Berufe in der Kinderbetreuung und -erziehung waren im bisherigen Verlauf der Pandemie in Rheinland-Pfalz am stärksten von akuten Covid-Erkrankungen betroffen (33.233 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte). Bei Post-Covid-Erkrankungen liegen sie mit 1.351 Erkrankten je 100.000 Beschäftigte auf dem ersten Platz gefolgt von den Beschäftigten in Rechtsanwaltskanzleien mit 1.030 Erkrankten je 100.000 Beschäftigten. Besonders viele Arbeitsausfälle wegen akuter Covid-Diagnosen gab es zudem in Berufen der Sozialverwaltung und -versicherung (32.343 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte), der pharmazeutisch-technischen Assistenz (30.430 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) und unter Medizinischen Fachangestellten (29.160 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte).