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Bei Augeninfarkt schnell handeln

Erblindung im Extremfall möglich / Rauchen und Übergewicht erhöhen Risiko

Was viele nicht wissen: Auch das Auge kann einen Infarkt erleiden. Dabei kommt es zu einer plötzlichen Durchblutungsstörung, die den Sehnerv dauerhaft schädigen kann. Häufig verläuft ein Augeninfarkt ohne Schmerzen. Es ist es daher wichtig, bei akut und einseitig auftretenden Sehproblemen – etwa plötzlich verminderter Sehschärfe oder eingeschränktem Gesichtsfeld – schnell ärztliche Hilfe einzuholen, um Folgeschäden zu vermeiden.

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Der Verschluss der Blutgefäße des Auges kann zu Sauerstoffmangel im Sehnervengewebe führen, in der Folge sterben die Neuronen des Sehnervs – die Verbindung zwischen Auge und Gehirn – ab. „Da sich diese Zellen nicht neu bilden, kann das im Extremfall sogar zur Erblindung führen. Deshalb sollte man immer sofort zum Augenarzt oder zur Augenärztin gehen, wenn man plötzlich verschwommen sieht oder wenn Flecken oder Schatten auftreten. Typisch ist, dass ein Augeninfarkt fast immer nur ein Auge betrifft“, erläutert Dr. Angela Smith, leitende Ärztin bei der AOK Hessen.

Ungesunder Lebensstil

Ursache ist häufig die gleiche wie bei Gefäßverschlüssen im Herz oder Gehirn, nämlich eine Embolie aufgrund einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Vor allem Menschen mit Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung oder Diabetes mellitus und solche, die rauchen oder an einer Blutgerinnungsstörung leiden, haben ein erhöhtes Risiko für einen Augeninfarkt. Auch ein plötzlicher starker Blutdruckabfall – etwas nach einer OP, bei Blutverlust oder ausgeprägtem Flüssigkeitsmangel – kann die Durchblutung des Sehnervs unterbrechen.

Therapie und Heilungschancen

Die Therapie ist abhängig von Ursache und Schwere des Augeninfarkts. Grundsätzlich besteht sie vor allem in durchblutungsfördernden Maßnahmen, zum Beispiel auch durch Gabe eines Blutverdünners. In leichten Fällen mit einer nur kurzen Unterbrechung der Durchblutung kann sich der Sehnerv auch wieder erholen oder die Sehkraft bleibt zumindest teilweise erhalten. Hält die Durchblutungsstörung jedoch einige Stunden an, wird der Nerv irreparabel geschädigt und es kommt zu einem dauerhaften Verlust der Sehkraft auf dem betroffenen Auge.

Weiteren Infarkt verhindern

Ist eine Arteriosklerose Ursache des Augeninfarkts, hilft ein Lebensstil mit viel Bewegung und gesunder Ernährung dabei. weitere Infarkte zu vermeiden – sowohl am anderen Auge als auch an anderen Organen. Möglicherweise ist außerdem eine medikamentöse Therapie erforderlich, um das Risiko zu senken. „“Die weitere Prognose hängt also sehr stark auch davon ab, wie sehr die Betroffenen bereit sind, ihr Gesundheitsverhalten an die neuen Gegebenheiten anzupassen“, meint Dr. Smith.