AOK

Die meisten überspringen den Hausarzt

Befragung der AOK Hessen zur Frequentierung fachärztlicher Praxen und zur Akzeptanz einer Praxisgebühr

Die hessische Bevölkerung geht mehrheitlich ohne Überweisung in eine fachärztliche Praxis.  Trotzdem könnte mehr als die Hälfte gut mit einer Praxisgebühr leben – nur bei deren Höhe gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen. Das sind Ergebnisse aus einer telefonischen Befragung von 1.000 repräsentativ ausgewählten Personen durch Insa Consulere im Auftrag der AOK Hessen.

Anzeige


Direkt zur Dermatologin oder einer anderen Fachrichtung, ohne vorher den Hausarzt konsultiert zu haben? 58 Prozent der Hessinnen und Hessen haben das in diesem Jahr schon getan. Jede fünfte Person (22 Prozent) war sogar mindestens drei Mal ohne Überweisung in einer fachärztlichen Praxis – in nur neun Monaten.  „Aus Sicht des Einzelnen ist dieses Verhalten natürlich nachvollziehbar. Im Gesamtsystem der Gesundheitsversorgung führt diese unkoordinierte Inanspruchnahme von ärztlichen Leistungen aber zu einer ineffizienten Nutzung knapper Ressourcen,“ darauf weist Ralf Metzger, verantwortlich für Unternehmenspolitik und -kommunikation bei der AOK Hessen, hin. Folge seien unnötig lange Wartezeiten für Arzttermine sowie hohe Kosten. Die AOK setze sich deshalb für eine Primärversorgung ein (zum AOK-Positionspapier „Von Anfang an gut versorgt“ geht es hier). 

Geteilte Meinung bei Praxisgebühr

Eine Praxisgebühr würden viele Menschen akzeptieren – insgesamt 53 Prozent. Wer ein höheres Haushaltseinkommen hat, steht einer solchen Gebühr dabei aber offener gegenüber. Trotzdem gibt es keine breite Akzeptanz, denn sie wird wiederum von 40 Prozent abgelehnt. Für genau ein Drittel liegt die Schmerzgrenze bei maximal 10 Euro. Wie hoch der Betrag dann tatsächlich ausfallen mag: So oder so werden die Versicherten durch eine Praxisgebühr belastet.

Die meisten haben einen

Doch sollte man nicht davon ausgehen, dass jede erwachsene Person einen festen Hausarzt bzw. -ärztin hat: Immerhin 12 Prozent geben an, keine reguläre medizinische Ansprechperson zu haben. Wobei mehr Frauen als Männer mindestens einmal jährlich eine hausärztliche Praxis aufsuchen. Das bedeutet jedoch auch, dass die meisten (87 Prozent) ihre Hausärztin einmal jährlich sehen und sich eine neue Lotsenfunktion gut integrieren ließe, weil ein Kontakt ohnehin schon besteht.

Wie oft haben Sie in diesem Jahr direkt – ohne Überweisung der hausärztlichen Praxis oder von anderer Stelle – eine Fachärztin oder einen Facharzt aufgesucht?

  Einmal  Zweimal  DreimalMehr als dreimal  NieWeiß nichtKeine Angabe
17 %19 %9 %13 %37 %3 %2 %

In welcher Höhe fänden Sie eine pro Besuch erhobene Praxisgebühr akzeptabel, wenn dadurch die Kosten im Gesundheitswesen wirksam gesenkt werden können?

1 bis weniger als 5 Euro5 bis  weniger als 10 Euro10 bis weniger als 15 Euro15 bis weniger als 20 Euro20 Euro oder mehrIch lehne eine Praxisgebühr ab  Weiß nicht Keine Angabe
12 %21 %10 %6 %4 %40 %5 %2 %

Haben Sie einen festen Hausarzt bzw. Hausärztin, zu dem/der Sie mindestens einmal jährlich gehen? (M = Männer / F = Frauen)

JaNeinKeine Angabe
84 % (M)90 % (F)15 % (M)9 % (F)1 % (M)1 % (F)
      

Quelle: AOK Hessen / Insa Consulere

Befragung im Oktober 2025

1.000 Hessinnen und Hessen (telefonisch) ab 18 Jahren

Besuchen Sie auch unser Presse-und-Politikportal unter www.aok.de/pp/hessen. Dort finden Sie nicht nur aktuelle Mitteilungen und Bilder, sondern auch Hintergrundinformationen, Analysen und Grafiken. 

Ihr persönlicher Kontakt zur Pressestelle der AOK Hessen:

Stephan.Gill@he.aok.de  069 66816-250144

Riyad.Salhi@he.aok.de  069 66816-250143

Wichtiger Hinweis: Derzeit erhalten Sie regelmäßig die Pressemitteilungen der AOK Hessen. Sollten Sie kein Interesse mehr an der Zusendung haben, schicken Sie bitte eine E-Mail an presse@he.aok.de. Ihre Daten werden dann umgehend gelöscht. Selbstverständlich freuen wir uns, weiterhin in Kontakt mit Ihnen zu bleiben.