Beschäftigte in Krankenhäusern sind zu einem im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung weit überdurchschnittlichen Anteil gegen Corona geimpft. Das ergab eine Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), an der sich 246 Krankenhäuser beteiligt haben. Demnach sind im Durchschnitt 90 Prozent der Beschäftigten in patientennahen Bereichen mindestens zweimal geimpft. Besonders hoch ist die Quote in der Pflege mit 95 Prozent. Trotz der hohen Impfquote erwarten viele Krankenhäuser dennoch personelle Einschränkungen infolge der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. 85 Prozent der Kliniken mit einer Impfquote von weniger als 85 Prozent rechnen mit Beschränkungen. Bei Krankenhäusern mit mehr als 95 Prozent Impfquote sind es noch immer 42 Prozent. Das zeigt, wie dünn die Personaldecke in den Kliniken insgesamt ist und wie sehr schon relativ geringe Fluktuationen zu Problemen bei der Patientenversorgung führen können. Die Krankenhäuser melden zurück, dass sie auch weiterhin ihren erfolgreichen Weg gehen, den wenigen noch ungeimpften Beschäftigten gezielt Gespräche und Beratung anzubieten. „Die Zahlen zeigen, dass wir im Krankenhaus eine erfreulich hohe Impfquote erreicht haben, auch in den patientenfernen Bereichen. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass durch die einrichtungsbezogene Impfpflicht dennoch Probleme auf die Patientenversorgung zukommen könnten. Umso wichtiger ist es, dass Rechtsklarheit hergestellt wird und die Gesundheitsämter nach dem 15. März einheitlich und mit angemessenen Übergangsfristen das weitere Verfahren umsetzen. Und wir brauchen neben dem politischen Bekenntnis nun auch die umgehende Umsetzung einer allgemeinen Impfpflicht. Denn es ist den Beschäftigten am Krankenbett auf Dauer kaum vermittelbar, warum sie selbst einer Impfpflicht unterliegen, gleichzeitig aber der weitaus größte Teil der Patienten, um die sie sich kümmern müssen, die Impfung leichtfertig nicht genutzt hat“, erklärt der DKG-Vorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß. Schon jetzt haben die Krankenhäuser allerdings mit krankheitsbedingten Personalausfällen zu kämpfen. Fast zwei Drittel der Krankenhäuser verzeichnen mehr als übliche oder sogar deutlich höhere Ausfälle. Dazu erklärt DKG-Chef Gaß: „Die Personalausfälle sind aktuell ein deutlich größeres Problem als in normalen Jahren. Das zeigt, dass wir die verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Patientenbehandlung bestmöglich entlasten müssen, um die Versorgung aufrechterhalten zu können. Dazu braucht es einen Bürokratie-Lockdown, der alle Dokumentationen, die nicht medizinisch-pflegerisch notwendig sind, aussetzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehören ans Krankenbett zu den Patientinnen und Patienten und nicht an die Schreibtische oder in Prüfungen des Medizinischen Dienstes.“ Krankenpflegekräfte müssen etwa drei bis vier Stunden ihrer täglichen Arbeitszeit mit Dokumentation und anderen bürokratischen Arbeiten verbringen. Ein Großteil davon ist für medizinische und pflegerische Belange der Patienten nicht relevant. Die Blitzumfrage des DKI ist dieser Pressemitteilung beigefügt. |