Kontaktbeschränkungen und Quarantäne: die Arbeit innerhalb der Selbsthilfegruppen hat angesichts der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie mit großen Herausforderungen zu kämpfen. Präsenztreffen sind nur mit starken Einschränkungen möglich, was die Gruppenmitglieder teilweise vor enorme Probleme stellt. Der Paritätische Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland und die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland haben daher gemeinsam die Initiative ergriffen, um Selbsthilfegruppenmitgliedern als Alternative einen vereinfachten Zugang zu virtuellen Treffen zu ermöglichen. Über eine eigens dafür entwickelte App können sich die Teilnehmenden mit einem einzigen Klick mit der Video-Sitzung ihrer Gruppe verbinden. Dabei gibt es fest vereinbarte Gruppentermine, die App kann aber genauso einfach für spontane Treffen von einzelnen Gruppenmitgliedern genutzt werden. Seit Ende des vergangenen Jahres läuft das Projekt mit Testgruppen und soll jetzt offiziell mit weiteren Gruppen fortgesetzt werden. Vor der Teilnahme bekommen die Gruppenmitglieder eine kurze Einweisung in das Programm und werden bei allen technischen Problemen sowie Fragen zum Internetzugang unterstützt. Wenn nötig, schaltet sich ein Experte per Internetverbindung auf die Geräte auf und gibt den
Nutzerinnen und Nutzern gezielte Hinweise. Auch in Fällen fehlender Ausstattung werden Lösungen gefunden, so dass niemand auf die Teilnahme an den Gruppensitzungen verzichten müsste.
„Es gibt Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Selbsthilfegruppen, die im Rahmen des Projekts erstmals ein Tablet in der Hand halten. Und trotzdem stellen wir erfreut fest, dass auch diese Nutzerinnen und Nutzer bereits nach wenigen Gruppensitzungen von den digitalen Möglichkeiten begeistert sind“, sagt Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse. Die AOK hat aus Mitteln der Selbsthilfeförderung das Projekt mit 73.000 Euro unterstützt und freut sich nun über den Erfolg.
Natürlich würden die Teilnehmenden es vorziehen, wenn persönliche Gruppentreffen vor Ort wieder uneingeschränkt möglich wären, aber als zweitbeste Lösung steht mit der App „Selbsthilfe digital“ nun ein unkompliziertes alternatives Angebot zur Verfügung. „Ich hatte Angst es nicht bedienen zu können“, fasst eine Teilnehmerin zusammen, „aber mittlerweile glaube ich, ich kann’s. Es macht mich glücklich, endlich wieder an Gruppentreffen teilnehmen zu können.“
Kontakt: KISS Mainz | DER PARITÄTISCHE, Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe, Tel.: 06131-210774, E-Mail: info@kiss-mainz.de