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Gesundheit: Versorgung ist nicht immer nebenan

15 Prozent der Bevölkerung monieren schlechte Erreichbarkeit

Für zwei Drittel der hessischen Bürgerinnen und Bürger sind Praxen, Apotheken, aber auch Krankengymnastik oder Physiotherapie sehr gut oder eher gut erreichbar. Wer ländlich wohnt, sieht das Thema jedoch etwas kritischer. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Befragung im Auftrag der AOK Hessen durch Insa Consulere.

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66 Prozent der 1.000 telefonisch befragten Personen bestätigen eine gute Erreichbarkeit, weitere 17 Prozent bewerten die jeweiligen Entfernungen als weder gut noch schlecht. Es verbleiben 15 Prozent, welche die Lage als eher schlecht oder sehr schlecht einschätzen. Sicherlich wenig überraschend ist, dass es markante Unterschiede zwischen Menschen gibt, die städtisch oder ländlich wohnen. 60 Prozent auf dem Land halten die Erreichbarkeit für insgesamt gut (dafür sind es 72 Prozent im urbanen Raum), 20 Prozent für schlecht (nur 11 Prozent in der Stadt). Hierbei wurde jedoch nicht zwischen einzelnen Leistungserbringern unterschieden, vielmehr wurde eine grundsätzliche Einschätzung erfragt. Auffallend ist: Je höher das Einkommen, desto positiver wird die Erreichbarkeit eingeschätzt.

Stadt-Land-Gefälle eindämmen

Ganz klar ist aus Sicht der AOK Hessen mit Blick auf die ärztliche Versorgung, dass eine sektorenübergreifende Bedarfsplanung notwendig ist, die es jetzt noch nicht gibt. Die Kassenärztlichen Vereinigung, die Landeskrankenhausgesellschaft sowie die Krankenkassen und das Land Hessen müssten bei diesem Aufbau kooperieren. Gemeinsam ist auf Basis der Bevölkerungsdichte der Bedarf für die ambulante und stationäre Versorgung festzulegen. Der ambulante Versorgungsbedarf kann durch die Vertragsärzteschaft, aber auch von Krankenhäusern erfüllt werden. Wesentlich ist für die AOK Hessen, dass die Versorgungsangebote sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Denn dadurch wird die  Erreichbarkeit erhöht und das Stadt-Land-Gefälle in der Versorgung stark vermindert.

Befragungsergebnis:

Wie gut oder schlecht sind in Ihrer Heimatregion für Sie persönlich ärztliche Praxen, Apotheken und therapeutische Angebote erreichbar?

(1.000 Personen)

Sehr gut: 28 Prozent   Eher gut: 38 Prozent   Weder gut noch schlecht: 17 Prozent   Eher schlecht: 11 Prozent   Sehr schlecht: 4 Prozent    Rest: 2 Prozent