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Immer mehr junge Erwachsene in Hessen haben „Altersdiabetes“

Aktuelle Auswertung der AOK Hessen zeigt: Zahl hat sich verdoppelt

Anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November hat die AOK Hessen ihre Versichertendaten ausgewertet – mit bemerkenswerten Ergebnissen. So stieg die Zahl junger Erwachsener, die an Diabetes Mellitus Typ 2 erkrankt sind, seit 2011 dramatisch an. Litten vor zwölf Jahren noch 736 Versicherte der AOK (= 0,33 Prozent) zwischen 18 und 30 Jahren an dieser Erkrankung, so waren es 2021 bereits 1.689 (= 0,66 Prozent) – eine glatte Verdopplung. Bezogen auf alle Versicherten ist die Zahl der Betroffenen zwischen 2011 und 2021 dagegen leicht gesunken: Von 11,9 Prozent im Jahr 2011 auf 11,7 Prozent im Jahr 2021.

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„Die starke Erhöhung bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren ist sehr besorgniserregend. Denn Diabetes Mellitus Typ 2 ist eine Erkrankung, die vor allem im höheren Lebensalter vorkommt – deshalb nennt man sie umgangssprachlich auch ‚Altersdiabetes‘. Kinder und Jugendliche mit ihrem gesunden Stoffwechsel sollten das eigentlich nicht bekommen.“ sagt Dr. Angela Smith, Leiterin des Medizinischen Kompetenz-Centers der AOK Hessen. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf einen sich verändernden, bewegungsärmeren Lebensstil und einen Anstieg von Übergewicht in dieser Altersgruppe. „Hier sehen wir aus meiner Sicht einen klaren Zusammenhang. Denn insbesondere Adipositas, also sehr starkes Übergewicht, ist ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Typ 2 Diabetes.“ Auch der Anstieg bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren müsse vor diesem Hintergrund ernst genommen werden. Hier stieg die Zahl der Betroffenen in den letzten zehn Jahren von 63 (= 0,07 Prozent) auf 95 (= 0,1 Prozent).

Regionale Hotspots in Hessen

Ein regionaler Hotspot von Diabetes Mellitus Typ 2 findet sich im Werra-Meißner-Kreis – hier leiden 14 Prozent aller AOK-Versicherten unter der tückischen Erkrankung. „Der Wert ist allerdings etwas verzerrt, weil in diesem Landkreis sehr viele ältere Menschen mit einem ohnehin viel höheren Risiko leben“, erklärt Angela Smith. Berücksichtigt man die Altersstruktur, liegen die Stadt Offenbach (13,6 Prozent), der Main-Kinzig-Kreis (13,5 Prozent) und der Kreis Groß-Gerau (13,4 Prozent) in Hessen vorne. AOK-Ärztin Angela Smith betont, dass Prävention das A und O in Sachen Diabetes sei. Wer starkes Übergewicht vermeide und sich regelmäßig bewege, habe ein signifikant niedrigeres Risiko, zu erkranken. Für bereits Erkrankte empfiehlt sie den „Online-Coach Diabetes“ unter diabetes.aok.de. Das interaktive Angebot der AOK Hessen erklärt Schritt für Schritt, wie Diabetespatientinnen und -patienten ihre Lebensqualität zurückgewinnen und erhalten können. Zudem erfahren sie, wie die Krankheit entsteht, was genau dabei im Körper passiert, wie die Behandlung erfolgt und warum bei Diabetes Typ 2 das Risiko für bestimmte Folgeerkrankungen steigt. Interaktive Lernmodule und Videos mit Tipps für den Alltag runden das Angebot ab. Grundlage des Online-Coaches ist die Methode „WOOP“ (Wish, Outcome, Obstacle, Plan – Wunsch, Ergebnis, Hindernis, Plan) mit deren Hilfe Ziele leichter erreicht werden können.

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