Das Ernährungstest-Tool zeigt
individuelle Stärken und Schwächen der eigenen Ernährungsgewohnheiten auf.
Ein Großteil der Bundesbürger meint, überwiegend
gesunde Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine
repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der
Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT. Studien beispielsweise zum
Übergewicht der Bevölkerung bestätigen diese Selbsteinschätzung hingegen nicht.
So sind laut einer Erhebung von Eurostat aus dem Jahr 2021 rund 61 Prozent der
deutschen Männer und 47 Prozent der deutschen Frauen übergewichtig.
Ungesundes Essen? Das ist laut der Civey-Umfrage
der KNAPPSCHAFT bei einer großen Mehrheit der Deutschen kein Problem. Mehr als
zwei Drittel der Befragten (71 Prozent) gibt bei der aktuellen Befragung an,
sich „sehr gesund“ oder wenigstens „eher gesund“ zu ernähren. Lediglich 21,7
Prozent der Befragten sagt, sie ernähre sich „weniger gesund“ und 4,2 Prozent
kreuzt an, „gar nicht gesund“ zu essen. Die Ergebnisse der Civey-Umfrage stehen
allerdings in einem großen Missverhältnis zu den tatsächlichen Essgewohnheiten
der Deutschen. 54 Prozent und damit mehr als jeder zweite Bundesbürger ist laut
Eurostat übergewichtig. Das heißt, sie oder er bringt einen Body-Mass-Index
(BMI) von über 25 auf die Waage. Zur Einordnung: Laut WHO sind Menschen
normalgewichtig, wenn der BMI bei 18,5 bis 25 liegt.
Ungesunde Ernährung birgt viele Risiken für
Krankheiten wie Adipositas, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine
Auswertung der Versichertendaten der KNAPPSCHAFT aus dem Jahr 2021 zeigt einen
deutlichen Anstieg dieser Erkrankungen mit zunehmendem Alter. So leiden rund
sechs Prozent der 3- bis 18-jährigen, rund 19 Prozent der 50- bis 60-jährigen
und knapp 24 Prozent der 70- bis 80-jährigen Versicherten der KNAPPSCHAFT an
Adipositas. Ähnlich verhält es sich bei Diabetes Mellitus Typ 2. Bei den unter
18-Jährigen leiden lediglich 0,06 Prozent an Diabetes Typ 2. Bei den 50- bis
60-Jährigen sind es bereits rund 13 Prozent und bei den 80- bis 90-Jährigen sogar
jeder Dritte.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die auch durch
ungesunde Ernährung beeinflusst werden, wie beispielsweise Bluthochdruck,
Herzschwäche oder Krankheiten der Arterien, zeigt sich das Ergebnis am
deutlichsten. Hier sind in der Altersgruppe der 18- bis 30-Jährigen rund vier
Prozent betroffen. Bei den 50- bis 60-Jährigen sind es schon rund 47 Prozent
und bei den 80- bis 90-Jährigen sogar über 90 Prozent der Versicherten, die an
einer solchen Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden.
Zwar ist es laut Civey-Umfrage für neun von zehn
Menschen in Deutschland wichtig, dass ihr Essen gesund ist. Trotzdem ist der
Pro-Kopf-Konsum von Zucker, einem Haupttreiber für Diabetes, seit den
1970er-Jahren nicht gesunken und liegt nach wie vor bei 30 Kilogramm im Jahr.
Fast 30 Prozent der deutschen Bevölkerung greift laut des Ernährungsreports
2021 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft täglich zu süßen
oder salzigen Snacks. Und: Rund zwei Millionen Kinder in Deutschland sind
übergewichtig.
„Diese Missstände zu beheben ist eine kaum
lösbare Mammutaufgabe. Ein erster Ansatz könnte Ernährungsbildung in KiTas und
Schulen sein. Eine verbindliche, eindeutige und sinnvolle Kennzeichnung
ungünstiger Inhaltsstoffe könnte ein weiterer Schritt sein, wie beispielsweise
die Lebensmittelampel. Der Nutri Score ist bisher aber für die
Lebensmittelhersteller nicht verbindlich“, sagt Sarah Schwietering. Die
Ernährungsexpertin der KNAPPSCHAFT ist Diätassistentin im Ernährungszentrum am
Berger See (Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH) in Gelsenkirchen und
verfügt über einen Master-Abschluss in angewandter Ernährungsmedizin der
Medizinischen Universität Graz.
Die KNAPPSCHAFTwill mit dem digitalen Test
„Iss was? – Mein Ernährungstest“ die Essgewohnheiten der Deutschen verbessern.
Basis für das Ernährungstest-Tool ist ein wissenschaftlich fundierter, aber
gleichzeitig nutzerfreundlicher Online-Fragebogen. Teilnehmende des digitalen
Tests „Iss was?“ können schnell und einfach ihren persönlichen Ernährungstypen
feststellen. Er gibt zusätzlich praktische Alltagshilfen an die Hand, um die
für sie geeignete Ernährungsform zu finden – und sich daran zu halten. Zudem
erhalten die Nutzerinnen und Nutzer Inhalte und weiterführende Beiträge passend
für ihren Ernährungstypen. Die Ernährungsexpertin aus dem medizinischen
Kompetenznetz der KNAPPSCHAFTSarah Schwietering erklärt beispielsweise,
wie jeder seine eigenen Essgewohnheiten kennenlernen und optimieren kann.
Unter https://magazin.knappschaft.de/ernaehrungstyp-test/ ist der digitale Ernährungstest ab sofort
verfügbar und für alle Interessenten kostenfrei nutzbar. Zusätzlich stellt die
KNAPPSCHAFTihren Versicherten eine große Auswahl an individuellen
Gesundheitskursen zur Ernährung zur Verfügung.
Zur Methodik
In die Civey-Umfrage flossen die Antworten von
5.003 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 25.
Mai und dem 27. Mai 2022 online folgende Fragen beantwortet haben: „Wie gesund
ernähren Sie sich Ihrer Meinung nach?“, „Welche Aussage trifft in Bezug
auf das Thema Ernährungsberatung am ehesten auf Sie zu?“ und „Angenommen Sie
wollten an einer Ernährungsberatung teilnehmen, was würde Sie von einem
Anbieter überzeugen?“. Bei dieser Frage waren Mehrfachantworten möglich. Der
statistische Fehler für die jeweiligen Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozent,
für Teilgruppen kann er davon abweichen.
Die KNAPPSCHAFT zählt mit über 1,4 Millionen
Versicherten zu den größten Krankenkassen in Deutschland. Sie kombiniert den
Schutz der Kranken- und Pflegeversicherung mit einer ganzheitlichen Versorgung:
In ihrem medizinischen Kompetenznetz arbeiten Ärztinnen und Ärzte, Kliniken,
Pflegekräfte, Gesundheits- und Versicherungsfachleute Hand in Hand. Mit
individuellem Service auf hohem Leistungsniveau begleitet die Knappschaft ihre
Versicherten so durch alle Lebensbereiche. Weitere Informationen unter www.knappschaft.de.
Kontakt:
Dr. Christiane Krüger
Pressesprecherin
Deutsche Rentenversicherung
Knappschaft-Bahn-See
Pieperstr. 14-28 44789 Bochum