AOK Hessen sieht steigende Belastung Pflegebedürftiger
Die durchschnittliche finanzielle Belastung Pflegebedürftiger, die in einem hessischen Pflegeheim leben, ist im vergangenen Jahr laut einer aktuellen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) erneut gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 2022 war bei den insgesamt zu leistenden Eigenanteilen ein Anstieg von 2.043 auf 2.301 Euro zu verzeichnen. Die pflegebedingten Eigenanteile stiegen von 780 auf 965 Euro.
Trotz der Einführung von Zuschlägen zur Begrenzung des Eigenanteils an den pflegebedingten Aufwendungen liegt die durchschnittliche Gesamtbelastung der Bewohnerinnen und Bewohner in Hessen inzwischen über dem Niveau des Jahres 2021, also vor der Einführung der Zuschläge durch die Politik. Eine Prognose des WIdO zur weiteren Entwicklung macht deutlich, dass auch die aktuelle Anhebung der Zuschläge und die geplante Dynamisierung der Leistungssätze im Jahr 2025 den Trend zu immer höheren finanziellen Belastungen voraussichtlich nicht nachhaltig stoppen können. Die aktuelle Analyse für Hessen zeigt, dass die Bewohnerinnen und Bewohner Ende des Jahres 2023 von der Pflegeversicherung durchschnittlich 617 Euro pro Monat für ihre pflegebedingten Eigenanteile in Form der nach Wohndauer gestaffelten Zuschläge erstattet bekamen. Durchschnittlich 965 Euro mussten sie selbst für die Pflege zuzahlen, hinzu kamen im Schnitt 833 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 503 Euro für Investitionskosten. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Gesamtbelastung von 2.301 Euro pro Monat. „Schon jetzt ist absehbar, dass die Kosten für die Pflege im Heim weiter steigen werden. Das hat unter anderem mit gestiegenen Lohnkosten infolge der Verpflichtung der Einrichtungen zur tariflichen Bezahlung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und den inflationsbedingten Tarifsteigerungen zu tun“, sagt Robert Ringer, für Pflege zuständiger Hauptabteilungsleiter bei der AOK Hessen.
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