Mehr als 1,2 Millionen Versicherte der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland können auch zukünftig fest mit einer robusten Finanzplanung der Gesundheitskasse rechnen. Die AOK als größter Partner im rheinland-pfälzischen und saarländischen Gesundheitswesen bleibt trotz teurer Reformgesetze wirtschaftlich solide.
Ab 1. Januar 2023 profitieren die AOK-Versicherten und ihre Familien nach heutigem AOK-Verwaltungsratsbeschluss von der Erweiterung der Extra-Leistungen – wie der Übernahme der Reiseschutzimpfungen und vielen weiteren Schutzimpfungen zu 100 Prozent, einem Neugeborenen-Gesundheitskonto und auch einer Vielzahl an digitalen Leistungserweiterungen. Auch wird die „AOK Bonus-App“ deutlich erweitert und damit für Versicherte nochmals attraktiver.
„Wir überzeugten in den letzten 12 Monaten mehr als 20.000 neue Versicherte. Mit leistungsstarken Angeboten für die ganze Familie, umfassendem Service und einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis, werden wir für unsere Versicherten weiterhin ein starker Gesundheitspartner sein“, so der AOK-Verwaltungsratsvorsitzende Dietmar Muscheid. „Die AOK hat die Weichen umsichtig gestellt und mit Blick auf erkennbare Ausgabensteigerungen gut gewirtschaftet. Jedoch sind die Belastungen für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) insgesamt stark. Zur Vermeidung einer Überlastung der Beitragszahlenden sind zielgerichtete Maßnahmen zum Erhalt der GKV-Finanzstabilität dringend nötig, um auch langfristig eine qualitativ hochwertige und zugleich effiziente Gesundheitsversorgung zu sichern.“
Der AOK-Verwaltungsrat zur generellen Problematik: Das Gesundheitsfondsdefizit von bundesweit mehr als 17 Milliarden Euro, welches nur zum Teil durch die Corona-Pandemie, aber vor allem durch die teure Gesundheitsgesetzgebung der letzten Jahre entsteht, wird zum Großteil aus letzten Reserven der GKV gedeckt. Dies bestraft ausgerechnet die Kassen, die in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet und für Notlagen vorgesorgt haben. Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz sollte eigentlich die Finanzierungslücke des Gesundheitsfonds schließen, schmälert aber einerseits die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds um 4,6 Milliarden Euro und greift anderseits nochmals in die Rücklagen der Krankenkassen und entnimmt mit weiteren 2,5 Milliarden Euro. Zugleich stellt der fehlgeleitete Akt einen wiederholten, gravierenden Eingriff in die Haushaltsautonomie der sozialen Selbstverwaltung dar.
„Nachdem die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland im Jahr 2021 eine Vermögensabgabe von 223 Millionen Euro aus Reserven zu leisten hatte, beläuft sich die Entnahme für 2023 nochmals auf 52 Millionen Euro. Hingegen wurden Lösungen zur Sicherung der finanziellen Stabilität der GKV außer Acht gelassen: es braucht zum Beispiel dringend einen verlässlichen Bundesbeitrag aus Steuermitteln, eine kostendeckende Pauschale für die Krankenversicherungsbeiträge von Arbeitslosengeld II-Leistungsberechtigten und ebenso faire Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds für vulnerable Gruppen wie Pflegebedürftige und Erwerbsminderungsrentner“, erläutert Dr. Bernd Vogler, alternierender AOK-Verwaltungsratsvorsitzender.
Aufgrund des in der GKV insgesamt ansteigenden Finanzierungsdefizits, kommt es für 2023 zu einem Anstieg des gesetzlich festgelegten Zusatzbeitragssatzes. Dies in Verbund mit den unzureichenden Gesundheitsfondszuweisungen für die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland ergibt sich mit dem gesetzlich verordneten Vermögensabbau (von insgesamt 275 Millionen Euro) die Notwendigkeit, den kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz für das Jahr 2023 nach AOK-Verwaltungsratsbeschluss auf 1,8 Prozent anzupassen. Im Jahr 2022 hat die AOK über 13 Millionen Euro täglich für die Gesundheitsversorgung ihrer Versicherten ausgegeben. Für eine zukunftssichere Aufstellung setzt die AOK dabei eigens auf zeitgemäße digitale Bausteine, wie die „AOK Mein Leben-App“, die Online-Sprechzimmer, das einzigartige digitale Präventionsprogramm oder auch individuelle Onlineangebote für die 85.000 Firmenkunden.