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Medizinische Versorgung: 12 Prozent unzufrieden Befragung der AOK Hessen: Menschen in ländlichen Gegenden kritischer / Zwei Drittel wollen mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen

Im direkten europäischen Vergleich schneidet Deutschlands medizinische und gesundheitliche Versorgung gut ab – jedenfalls aus Sicht der hessischen Bürgerinnen und Bürger. Geht es jedoch um persönliche Erfahrungen vor Ort, sind 12 Prozent der Bevölkerung unzufrieden. Das zeigt eine telefonische Befragung von volljährigen 1.000 Personen von Insa Consulere im Auftrag der AOK Hessen.

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65 Prozent sind sich sicher: Deutschland geht es in dieser Hinsicht sehr viel oder eher besser als den meisten europäischen Nachbarn. Für 18 Prozent ist das Versorgungsniveau in etwa gleich. Lediglich 10 Prozent sehen Aufholbedarf. Wobei Befragte in Städten die Qualität vor Ort häufiger als besser beurteilen (44 Prozent) als solche in einer eher ländlichen Wohnumgebung (37 Prozent). Nach konkreten Gründen wurde nicht gefragt, das könnte aber damit zu erklären sein, dass die Praxisdichte auf dem Land geringer ist, die Nachfrage nach ärztlichen Leistungen jedoch hoch. Denn der Anteil von Seniorinnen und Senioren ist auf dem Land bedeutend höher als in Ballungsräumen. Die persönliche Versorgungssituation wiederum betrachten 28 Prozent als sehr gut, 56 Prozent als gut – und je älter, desto zufriedener sind die Menschen. Eher schlecht (10 Prozent) und sehr schlecht (2 Prozent) fühlt sich zwar eher ein kleiner Anteil, hochgerechnet sind dies jedoch etwa 600.000 Menschen in Hessen.

65 Prozent der hessischen Bevölkerung wollen, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen schneller voranschreitet als heute. 23 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. Der Rest enthält sich. Bezogen auf unterschiedliche Altersgruppen zeigt sich ein differenziertes Bild: 72 Prozent der 30- bis 39-jährigen wünscht sich eine beschleunigte Digitalisierung, während es bei den Menschen ab 60 Jahren nur 58 Prozent sind. Während Befragte, die städtisch wohnen, mit 70 Prozent häufiger angeben, dass sie für eine schnellere Digitalisierung der Gesundheitsversorgung sind als ländlich wohnende Befragte dies tun (62 Prozent), geben letztere entsprechend öfter an, dass sie nicht dafür sind (26 zu 19 Prozent).