AOK Hessen sieht weiter steigende Belastung Pflegebedürftiger
Die finanzielle Belastung von Pflegebedürftigen, die in einem hessischen Pflegeheim leben, ist laut einer aktuellen Auswertung der AOK Hessen erneut gestiegen. Die durchschnittliche Gesamtbelastung der Bewohnerinnen und Bewohner liegt inzwischen bei mehr als 2.400 Euro und damit wieder deutlich über dem Niveau des Jahres 2021, als die Politik Zuschläge zur Begrenzung der Eigenanteile an den pflegebedingten Aufwendungen eingeführt hatte. Eine Prognose des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zur weiteren Entwicklung macht deutlich, dass auch die im vergangenen Jahr erfolgte Anhebung der Zuschläge und die in diesem Jahr greifende Dynamisierung der Leistungssätze den Trend zu immer höheren finanziellen Belastungen nicht nachhaltig stoppen werden.
Die aktuelle Analyse zeigt, dass die Gesamtkosten für einen hessischen Heimplatz Ende 2024 bei durchschnittlich 4.835 Euro lagen. Zum Vergleich: 2017 waren es noch 3.205. Davon zahlte die AOK-Pflegekasse im Durchschnitt 1.548 Euro . Zusätzlich bekamen die Bewohnerinnen und Bewohner von der Pflegeversicherung durchschnittlich 855 Euro pro Monat für ihre pflegebedingten Eigenanteile in Form der nach Wohndauer gestaffelten Zuschläge erstattet. Durchschnittlich 1.018 Euro mussten sie selbst für die Pflege zuzahlen, hinzu kamen im Schnitt 908 Euro für Unterkunft und Verpflegung sowie 506 Euro für Investitionskosten. Daraus ergibt sich nach Abzug der Zuschläge eine durchschnittliche Gesamtbelastung von 2.433 Euro pro Monat. Sie liegt damit wieder deutlich über dem Niveau vor der Einführung der nach Wohndauer gestaffelten Zuschläge zur Entlastung, die seit dem 1. Januar 2022 greifen .
Anstieg trotz höherer Leistungen
„Der Trend zu immer höheren Eigenanteilen ist leider ungebrochen“, betont Robert Ringer, der für Pflege zuständige Hauptabteilungsleiter der AOK Hessen. Zwar werden mit Beginn des Jahres 2025 die allgemeinen Leistungssätze der Pflegeversicherung steigen: Statt beispielsweise bisher 1.775 Euro pro Monat bei Pflegegrad 4 gibt es dann 1.855 Euro (plus 4,5 Prozent). „Trotz der Zuschüsse zur Entlastung und der Dynamisierung der Leistungen steigen die Zuzahlungen für die Pflege im Heim weiter. Das hat unter anderem mit gestiegenen Lohnkosten infolge der Verpflichtung der Einrichtungen zur tariflichen Bezahlung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der inflationsbedingten Tarifsteigerungen zu tun“, erläutert Robert Ringer. In einer Prognose zur weiteren Entwicklung der pflegebedingten Eigenanteile hat das WIdO verschiedene Szenarien durchgespielt. „Wenn man von einer im Vergleich zu den Vorjahren eher moderaten Steigerung der Zuzahlungen um 10 Prozent ausgeht, werden die Eigenanteile inklusive Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten im Jahr 2029 eine durchschnittliche Gesamtbelastung von 3.824 Euro pro Monat ergeben“, so Ringer.
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