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Mehr Krankmeldungen während der Corona-Pandemie

Einen deutlichen Anstieg der Krankmeldungen verzeichnete die AOK Bayern während der Corona-Pandemie.

So waren zwischen 16. März und 5. April 2020 im Durchschnitt 54 Prozent mehr AOK-Mitglieder krankgeschrieben als im Vorjahr. Die Diagnose Corona (U07.1 – COVID-19, Virus nachgewiesen) selbst spielt im oben genannten Zeitraum mit durchschnittlich 1,5 Prozent eine untergeordnete Rolle. „Uns liegt darüber hinaus noch keine Auswertung nach Krankheitsursachen vor, aber schon jetzt lässt sich sagen, dass sich während der Hochphase der Corona-Pandemie deutlich mehr Versicherte krank gemeldet haben als in den Vorjahren“, so Dr. Annette Scheder, Gesundheitswissenschaftlerin bei der AOK Bayern. In den Osterferien (6. bis 19. April) hat sich die Zahl der Krankmeldungen dann wieder normalisiert – und lag sogar im Schnitt um 4 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

Bayerns Beschäftigte 2019 mit am gesündesten

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Erfahrungsgemäß sind Atemwegserkrankungen im Frühjahr die häufigste Krankheitsursache. Während für 2020 noch keine detaillierte Analyse der Krankenstandszahlen vorliegt, zeigen Auswertungen für 2019 einen leichten Rückgang bei den Atemwegserkrankungen. So sank hier die Zahl der Krankschreibungen um 0,9 Prozentpunkte im Vergleich zu 2018. Dennoch waren Erkältungen mit 22 Prozent der Fälle auch im vergangenen Jahr der häufigste Grund für eine Krankschreibung, zweithäufigste Ursache blieben Muskel-Skeletterkrankungen (16 Prozent). Insgesamt verzeichnete die AOK Bayern 2019 mit 4,8 Prozent einen gleichbleibenden Krankenstand. Dabei fehlten die mehr als 2,7 Millionen erwerbstätigen AOK-Versicherten im Durchschnitt etwas seltener, aber dafür im Einzelfall ein wenig länger.

Bayerns Beschäftigte waren auch 2019 im bundesweiten Vergleich gesünder als Arbeitnehmer in anderen Bundesländern. Mit 4,8 Prozent wies der Freistaat hinter Hamburg (4,3 Prozent) mit den niedrigsten Krankenstand auf. Die höchsten Werte gab es in Brandenburg (6,5 Prozent), Sachsen-Anhalt (6,4 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (6,3 Prozent). Der Bundesdurchschnitt lag bei 5,4 Prozent (2018: 5,5 Prozent).

Nord-Süd-Gefälle bei Krankenstand

Deutliche Unterschiede bei den Krankmeldungen zeigten sich weiterhin zwischen Nord- und Südbayern. Den niedrigsten Krankenstand registrierten 2019 die Landkreise München (3,7 Prozent) und Starnberg (3,8 Prozent) sowie die Stadt München (3,9 Prozent). Spitzenreiter waren die Landkreise Kronach (6,4 Prozent) sowie Coburg und Haßberge (jeweils 6,1 Prozent). Dass der Süden beim Krankenstand besser abschneidet, liegt unter anderem am starken Zuzug jüngerer Arbeitnehmer nach Oberbayern.

Die AOK Bayern erreichte 2019 mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) 700.000 Mitarbeiter in 2.800 Unternehmen. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen profitieren von den individuellen Angeboten. 40 Prozent der Unternehmen mit langfristigen BGF-Projekten beschäftigen weniger als 100 Mitarbeiter.