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Nur leichter Rückgang bei Herzerkrankungen in Hessen – besonders viele Betroffene in nordhessischem Kreis

Risikofaktoren wie Diabetes und Bluthochdruck nehmen deutlich zu

Eine aktuelle Datenauswertung der AOK zeigt: Die Zahl herzkranker Hessinnen und Hessen geht kaum zurück. So sank der Anteil der Menschen ab 30 Jahren mit einer Koronaren Herzerkrankung (KHK) von 2017 bis 2022 um 2,7 Prozent. Bundesweit beträgt der Rückgang dagegen knapp acht Prozent. Und: Bei den Erkrankungen Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck, wichtige Risikofaktoren für die Entstehung einer KHK, sind Anstiege zu verzeichnen. Der Gesundheitsatlas Deutschland des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) macht die aktuellen Entwicklungen für insgesamt 24 Erkrankungen bis auf Landkreis-Ebene transparent.    

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Insgesamt waren nach den aktuellen Ergebnissen des Gesundheitsatlas‘ im Jahr 2022 etwa 324.900 Menschen in Hessen von einer Koronaren Herzkrankheit betroffen. Das entspricht einem Anteil von 7,41 Prozent der Bevölkerung ab dem 30. Lebensjahr. 2017 waren es noch 7,61 Prozent – ein leichtes Minus von 2,7 Prozent seit 2017.  „Der Trend für Hessen ist nur sachte positiv, eigentlich eher konstant. Das ist keine gute Entwicklung, gerade mit Blick auf den deutlichen bundesweiten Rückgang, “, sagt Dr. Christoph-Gérard Stein aus dem Medizinischen Kompetenzcenter der AOK Hessen und ergänzt: „Allerdings hat Hessen mit 7,41 Prozent bundesweit den sechstniedrigsten Wert. Gleichzeitig sehen wir in den Daten negative Entwicklungen bei Erkrankungen, die als wichtige Risikofaktoren für die Entwicklung einer Koronaren Herzerkrankung gelten.“

Risikofaktoren steigen an

So zeigt der Gesundheitsatlas einen Anstieg bei den Diabetes-Erkrankungen in Hessen: Der Anteil der Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 an der Gesamtbevölkerung ist von 9,63 Prozent im Jahr 2017 auf 11 Prozent im Jahr 2022 gestiegen. Auch beim KHK-Risikofaktor Bluthochdruck ist ein Anstieg zu verzeichnen: Hier wuchs der Anteil der betroffenen Menschen an der Gesamtbevölkerung von 26,19 Prozent im Jahr 2017 auf 28,11 Prozent im Jahr 2022. „Eine Anpassung der Lebensstilfaktoren wie eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Sport und Rauchverzicht können einen positiven Einfluss auf die Entstehung der Koronaren Herzkrankheit, aber auch des Diabetes mellitus Typ 2 oder der Hypertonie haben “, betont Stein. „Den Verantwortlichen in den Kreisen und Kommunen, die an der Prävention dieser Erkrankungen arbeiten, bieten wir mit dem Gesundheitsatlas eine verlässliche Datenbasis zur Planung ihrer Maßnahmen und Aktivitäten.“

Männer und Nordhessen stärker betroffen

Zwei Befunde stechen aus dem Datenmaterial der AOK Hessen heraus. Erstens: Männer sind signifikant häufiger betroffen als Frauen. Während 5,65 Prozent der weiblichen Bevölkerung ab 30 Jahren 2022 unter einer KHK litten, waren es bei den Männern 9,29 Prozent. Zweitens: In Sachen KHK liegen nord- und mittelhessische Landkreise mit teils großem Abstand an der Spitze. So betrug der Anteil der Betroffen in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner  10,87 bzw. 9,93 Prozent. In der Stadt Frankfurt dagegen nur 5,28 Prozent. Den Median bildet die Stadt Offenbach mit 7,31 Prozent (siehe Abbildung im PDF-Dokument). Gut zu wissen: Die AOK Hessen bietet ihren Versicherten strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch erkrankte Menschen an – auch zur Koronaren Herzerkrankung sowie Diabetes Mellitus Typ I und II. Durch eine strukturierte und kontinuierliche medizinische Betreuung sollen Folgeschäden vermieden und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten erhalten oder verbessert werden.

Weitere Informationen zu „AOK-Curaplan“ gibt es hier.

Zu den 24 Erkrankungen, deren Ergebnisse auf der Website www.gesundheitsatlas-deutschland.de abrufbar sind, gehören neben der Koronaren Herzerkrankung auch weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie der Herzinfarkt oder die Herzinsuffizienz. Zudem sind Daten zu psychischen Erkrankungen, Krebserkrankungen, Stoffwechsel-Erkrankungen, neurologischen Krankheiten wie Demenz und Parkinson sowie zu Atemwegserkrankungen und Muskel-Skelett-Erkrankungen dargestellt. Die epidemiologischen Kennzahlen basieren auf Krankenkassen-Routinedaten der AOK und wurden mit einem statistischen Verfahren auf die gesamte Wohnbevölkerung in den Regionen hochgerechnet.

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