AOK

Pflege: Auffallend viel Burnout in Hessen

Hessische Pflegefachkräfte mit hohen Fehlzeiten

Das Burnout-Risiko ist bei Fachkräften in der Pflege in Hessen etwa doppelt so hoch wie in allen anderen Berufsgruppen. Das ergibt eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für die bei der AOK Hessen versicherten Arbeitnehmerinnen und -nehmer.  

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Psychische und psychosomatische Erkrankungen bei Pflegepersonal nehmen seit Jahren zu.  Immer weniger Pflegefachpersonen müssen mehr Aufgaben bewältigen, die Arbeitsdichte ist hoch. Menschen in pflegenden Tätigkeiten sind deshalb öfter krank als der Durchschnitt aller Berufsgruppen. Je 100 hessische Versicherte kommen in der Pflege seit 2015 etwa 2.400 bis 2.500 Fehltage jährlich zusammen (2021: 2.453 Tage), bezogen auf alle Berufsgruppen sind es lediglich um die 2.000 Tage (2021: 1.980 Tage).

Betrachtet man lediglich die Diagnose Burnout, ist die Diskrepanz jedoch viel größer. So sind es je 100 Versicherte, die professionell pflegen, 26,5 Fehltage (2021). Insgesamt – bezogen auf alle Berufsgruppen – sind es im selben Jahr lediglich 15,1 Tage wegen Burnout (korrekt: Diagnose nach ICD-Schüssel lautet Z73 = Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung). Die Abstände sind in den Vorjahren noch deutlicher, liegen sogar mehr als doppelt so hoch (2019: 30,5 Tage in der Pflege, 13,7 Tage insgesamt / 2017: 30,8 Tage in der Pflege, 14,3 Tage insgesamt). Dieses Phänomen betrifft alle Geschlechter gleichermaßen und ist auch keine Frage des Alters.