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Resistenzen bei Antibiotika befürchtet

In Hessen immer noch zu hoher Anteil von Reserve-Antibiotika

Reserve-Antibiotika gelten als Mittel der zweiten Wahl und sollen nur bei bestimmten Indikationen eingesetzt werden. Aber dafür werden sie auffallend oft eingenommen. Insbesondere in Hessen. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat hierzu Verordnungszahlen vorgelegt.

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Trotz des grundsätzlich positiven Trends nach unten über die vergangenen Jahre werden Reserveantibiotika immer noch zu oft verordnet – bundes- und vor allem hessenweit. Sie sollten den Leitlinien entsprechend nur im Bedarfsfall bei schweren bakteriellen Erkrankungen eingesetzt werden. Sonst werden Bakterien resistenter gegen Antibiotika. Allerdings macht ihr Anteil in Hessen an allen Antibiotika-Verordnungen recht hohe 52 Prozent aus (2022). Wobei es 2013 noch 62 Prozent waren. Beispielweise werden in Bundesländern wie Niedersachsen und Bayern aktuell Werte von 46 Prozent erreicht. Je 1.000 GKV-Versicherte gab es 227 Verordnungen hessenweit, im Bund waren es jedoch nur 176 im Jahr 2022. „Der Anteil von Reserve-Antibiotika müsste erheblich niedriger liegen. Ein zu sorgloser Umgang kann schnell zum Bumerang werden, wenn die Wirkung erheblich abflacht“, meint Dr. Christoph-Gerard Stein, beratender Arzt bei der AOK Hessen.

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