IKK classic formuliert Forderungen zur notwendigen Reform der stationären Versorgung
Angesichts der dringend notwendigen Weiterentwicklung von Qualität und Versorgungssicherheit wartet die IKK classic mit Spannung auf die Vorstellung der Eckpunkte für eine zukünftige Krankenhausversorgung durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach. „Entscheidend für uns ist, dass Patienten vor Ort optimal versorgt werden. Das muss nicht unbedingt im Krankenhaus, sondern kann auch im gut ausgestatteten regionalen, ambulanten Gesundheitszentrum sein“, sagt Frank Hippler, Vorstandsvorsitzender der IKK classic, und bekräftigt damit die Forderung nach einer Krankenhausplanung, die in erster Linie regionale Bedarfe, Erreichbarkeit, Qualität und Ambulantisierungspotenziale berücksichtigt. „Gerade im Hinblick auf eine stärkere Ambulantisierung reicht es nicht, Tagesbehandlungen zu stationären Preisen im Krankenhaus einzuführen“, betont Hippler. „Wir fordern stattdessen, konsequent die Möglichkeiten des ambulanten Operierens zu nutzen und hierzu den AOP-Katalog umfassend zu erweitern.“ Er fordert zudem, die sektorenübergreifende Perspektive auch für die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung zu berücksichtigen. „Ziel sollte eine sektorenunabhängige Versorgung sein, die entsprechend an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet ist.“ Die IKK classic wird die notwendige Strukturreform der deutschen Krankenhauslandschaft aktiv und gestaltend begleiten. Einen besonderen Fokus legt die Krankenkasse dabei auf die Krankenhausplanung der Länder. „Einige Bundesländer, z. B. in Nordrhein-Westfalen, gehen derzeit erste Schritte zur Abkehr von einer rein bettenorientierten Krankenhausplanung. Diese Entwicklungen begrüßen wir sehr. Insbesondere für Ballungsgebiete unterstützen wir den Konzentrationsprozess und einen leistungs- sowie qualitätsorientierten Planungsansatz mit verbindlichen Mindestmengen“, sagt Frank Hippler. Für eine bedarfsgerechte und patientenorientierte Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft sind eine stärkere Verknüpfung mit dem ambulanten Sektor sowie verbindlichere Kooperationen zwischen Krankenhäusern elementar. „Gerade hier birgt die zunehmende Digitalisierung Potenziale, die hinsichtlich Vernetzung, Daten- und Informationsaustausch sowie Telemedizin gehoben werden müssen“, so Hippler. Daher setzt sich die IKK classic für einen stetig fortschreitenden Digitalisierungsprozess im Gesundheitswesen ein. Aus Sicht der IKK classic ist es jetzt wichtig, dass der Gesetzgeber nicht auf halbem Weg Halt macht, sondern die ambulante und Notfallversorgung gleich mitdenkt. „Es nützt nichts, die Krankenhäuser neu aufzustellen, sich aber keine Gedanken darüber zu machen, wie die Patientinnen und Patienten medizinische Leistungen in Anspruch nehmen,“ so Hippler. Für eine echte sektorenübergreifende Versorgung bedürfe es einer Integration der Krankenhaus-, der vertragsärztlichen und der Notfallversorgung gleichermaßen. Abschließend kritisiert Kassenchef Hippler die aktuelle Vorgehensweise der Politik bei der Erarbeitung der Reformen. „Die Eckpunkte der Krankenhausreform werden von medizinischen Spezialisten am grünen Tisch erarbeitet. Weder die Deutsche Krankenhausgesellschaft noch die Kassenärztliche Bundesvereinigung oder die Krankenkassen wurden im Vorfeld mit einbezogen. Um Reformen nachhaltig und effizient zu gestalten, ist eine frühzeitige Beteiligung der Selbstverwaltung und der Betroffenen im Gesundheitswesen dringend erforderlich“. Die IKK classic ist mit mehr als drei Millionen Versicherten das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 8.000 Beschäftigte an 160 Standorten im Bundesgebiet. Ihr Haushaltsvolumen beträgt über 12 Milliarden Euro. |