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Tipps für das Laufen im Winter

Den „inneren Schweinehund“ besiegen

Himmel, ist das kalt. Manch einem fällt es immer schwerer, das gewohnte Outdoor-Sportprogramm weiter durchzuziehen. Es ist kein Geheimnis, dass sich zahlreiche Hobbyläuferinnen und – läufer in der kalten Jahreszeit gerne von ihrem „inneren Schweinehund“ überwältigen lassen.

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Oft werden in diesem Zusammenhang gesundheitliche Gründe genannt. Die Erkältungsgefahr durch die Witterung, die Verletzungsgefahr durch eine unterkühlte Muskulatur, die Erfrierungsgefahr durch den kalten Wind. Alles Ausreden. „Aus medizinischer Sicht ist selbst gegen Laufen bei minus zehn Grad nichts einzuwenden, vorausgesetzt, man leidet weder an Asthma noch an einer koronaren Herzerkrankung“, so Dr. Angela Smith, Ärztin bei der AOK Hessen. Allerdings sei es ratsam, winterliche Witterung nicht einfach zu ignorieren, sondern bewusst mit ihr umzugehen. Weil bei Schnee und Matsch die Sturzgefahr größer ist, sollte man im Winter eher auf Ausdauer als auf Schnelligkeit trainieren und auf knackige Sprints lieber verzichten. Vor dem Laufen empfiehlt sich ein leichtes Aufwärmprogramm, wie schnelles Gehen oder sehr langsames Laufen, damit Muskeln und Sehnen geschmeidig werden.

Zwiebelprinzip anwenden

Erfahrene Läuferinnen und Läufer wissen, dass man bei der Kleidung viel verkehrt machen kann. Baumwoll-T-Shirts z. B. saugen den Schweiß auf und bleiben nass. Experten raten zum Zwiebelprinzip: Lieber mehrere dünne Schichten übereinander. Wichtig hierbei ist jedoch, nicht zu viel zu tragen. „Wer in den ersten Minuten des Trainings noch ein wenig friert, ist richtig angezogen“, meint Diplomsportlehrer Harald Sedlmayr, Fachexperte für Bewegung bei der AOK Hessen. Was im Herbst und erst recht im Winter seiner Auffassung nach zu oft vernachlässigt wird, ist ausreichendes Trinken. Auch bei kälteren Temperaturen schwitzt unser Körper, um sich während der sportlichen Aktivität abzukühlen. Deshalb: Trinken nach dem Sport nicht vergessen! Besonders geeignet sind – wie auch im Sommer – Mineralwässer und ungesüßte Fruchtschorlen. Aber auch an die richtige Beleuchtung sollte gedacht werden. Einfache Reflektoren reichen im Dunklen meist nicht aus, weil so mancher Fahrradfahrer unbeleuchtet unterwegs ist. Die Reflektoren werden nicht angestrahlt und die Läuferin oder der Läufer dadurch einfach übersehen. Sicherer ist eine aktive Beleuchtung, wie beispielsweise eine Stirnlampe. Sie wiegt in der Regel weniger als 40 Gramm und schränkt somit die Bewegungsfreiheit nicht ein. Vor allem in unebenem Gelände können außerdem Löcher oder gefrorene Pfützen rechtzeitig erkannt und schmerzhafte Stürze vermieden werden.

Wer sich gar nicht überwinden kann, darf auch ruhig Alternativen ausprobieren: Warum nicht mal die Muskulatur im Schwimmbecken kräftigen oder die Ausdauer auf einem Laufband trainieren? Erlaubt ist, was Spaß macht. Denn in jedem Fall ist Aktivität besser als ununterbrochene Sofalümmelei. Auch und gerade bei kälteren Temperaturen.