Die Beitragssätze der gesetzlichen Krankenkassen (GKK) in Deutschland steigen auf Rekordniveau! Viele haben bereits unterjährig in 2024 erhöht, einige sogar mehrmals. Andere haben deutlich höhere Kosten ab Januar 2025 angekündigt. Entsprechend wird im kommenden Jahr eine durchschnittliche Steigerung des Zusatzbeitrags auf 2,5 Prozent erwartet – oder mehr. Eine satte Steigerung von 0,8 Prozentpunkten. Was kann man als Versicherter aber tun? Die bittere Pille einfach schlucken? Immer mehr zahlen bei gleichbleibenden Leistungen? Oder stetig die Kasse wechseln? Der Geschäftsführer des unabhängigen Vergleichsportals www.gesetzlichekrankenkassen.de Thomas Adolph gibt wertvolle Tipps. Wenn mehrere Beitragsänderungen in kürzester Zeit aufeinanderfolgen könnten: Wie sollen sich Versicherte am besten verhalten? Direkt kündigen und wechseln? TA: Wer stets nur nach dem letzten Zehntelchen Preisvorteil schaut, wird in der Tat künftig tatsächlich alle paar Monate seine Kasse wechseln müssen. Die Preise für die Leistungen der GKK werden stetig weiter steigen. Denn auch die jetzt beschlossene Krankenhausreform soll teilweise aus den Töpfen der gesetzlichen Krankenkassen finanziert werden. Und die muss der Beitragszahler füllen. Kann man denn alle paar Monate seine Krankenkasse wechseln? TA: Theoretisch schon. Also wer verärgert ist, in einem Jahr schon zweimal eine Beitragserhöhung zu bekommen, sollte vergleichen und schauen, ob er sich günstiger versichern könnte. Die Regelleistungen jeder einzelnen gesetzlichen Krankenkasse sind alle gleich. Worin sie sich unterscheiden, sind die Zusatzleistungen, wie z. B. Zuzahlungen zur Zahnreinigung, Homöopathie, Impfungen oder auch Rückenpräventionsprogramme. Wer das gerade alles nicht braucht, oder eben nur einen Teil davon, sollte sich wirklich hinsetzen und vergleichen. Das spart dann monatlich gutes Geld. Kann man direkt Einspruch bei einer Erhöhung der GKK einlegen und zum nächsten Monat wechseln? TA: Nein, das ist – anders als beim Handytarif – bei einer gesetzlichen Krankenkasse nicht möglich. Auch wenn diese deutlich die Beitragssätze anhebt, habe ich zwar ein Sonderkündigungsrecht, kann die Kasse aber trotzdem erst nach zwei vollen Monaten wechseln – warum auch immer der Gesetzgeber dies so festgelegt hat. Wenigstens wird die Kündigung für einen selbst ohne Aufwand von der neu gewählten Krankenkasse vorgenommen. Muss ich dabei etwas beachten? Könnte ich bei einem Fehler auf einmal ohne Versicherung dastehen? TA: Tatsächlich und zum Glück: Nein. In Deutschland muss man schon vorsätzlich handeln, um aus einer gesetzlichen Krankenkasse rauszufliegen. Dazu ist der Wechsel ganz einfach geworden – man muss sich nur bei der neuen Wunschkasse anmelden und im Normalfall läuft alles automatisch. Also beginnt jetzt eine Zeit des Kassen-Hoppings? Derzeit sind wir Deutschen ja sehr treu und Jahrzehnte bei der gleichen Krankenkasse versichert. TA: Ich vergleiche mit meinem Team seit Jahrzehnten die Zusatzleistungen und Tarife von gesetzlichen Krankenkassen. Aus unserer Sicht macht ein ständiger Wechsel kaum Sinn. Viel gescheiter ist es, auf Basis der mir persönlich wichtigen Zusatzleistungen die richtige Kasse zu suchen. Hier wird es sicherlich mehrere mit ähnlichen Leistungen geben, denn wir haben insgesamt 95 gesetzliche Krankenkassen in Deutschland. Dort sollte man dann genau auf den Beitragssatz zu schauen. Dann hat man zumindest das gewünschte Leistungsspektrum, auch bei eventuellen weiteren Erhöhungen in den nächsten Monaten und Jahren. Generell sollte man sich derzeit also schon mit dem Thema Krankenkasse beschäftigen? TA: Man sollte sich zumindest mal mit Freunden oder Familie austauschen und sich selbst die Frage stellen: Ärgere ich mich über Preiserhöhungen? Möchte ich aktiv etwas Zeit investieren, um zu verstehen, wofür ich zahle und ob das alles noch zu mir passt? Man kann sich zum Beispiel auch bewusst eine Krankenkasse suchen oder bei seiner bleiben, die leistungsmäßig breit aufgestellt ist, um bei wechselnden Ansprüchen eine gute Basis zu haben. Aber auch dann macht es Sinn, alle zwei bis drei Jahre zumindest zu prüfen, ob es noch immer die richtige Krankenkasse ist. Denn einerseits können Krankenkassen auch ihre freiwilligen Mehrleistungen und Services jederzeit einseitig ändern und andererseits können sich die Lebensumstände und Ansprüche von Versicherten wandeln. |
Wir über uns: Um sich im Dickicht aus Gesetzesparagraphen, freiwilligen Mehr- und Zusatzleistungen, Satzungsregelungen und vertraglichen Vereinbarungen zurecht zu finden, verschafft www.gesetzlichekrankenkassen.de den mehr als 70 Millionen Versicherten in Deutschland einen Überblick und gibt Entscheidungshilfen für die Wahl der passenden Krankenkasse. 1999 startete unser Dienst, der schon im Jahr 2000 neben dem Beitragsvergleich um einen Leistungsvergleich ergänzt wurde. Dieser konzentriert sich bis heute auf Mehrleistungen, denn rund 96% der Kassenleistungen sind vom Gesetzgeber festgelegt. Mit der interaktiven Kassensuche können Nutzer deshalb genau die ihren Anforderungen entsprechende Krankenkasse finden. Zahlreiche Hintergrundinformationen ergänzen das kostenfreie Angebot. |
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