Jede vierte Klinikeinweisung Hochbetagter könnte in Hessen verhindert werden / Systemüberlastung droht
Der Anteil hochaltriger Patientinnen und Patienten im Krankenhaus steigt seit Jahren beträchtlich an – auch in Hessen. Gleichzeitig steht immer weniger klinisches Personal zur Verfügung. Dieses Dilemma analysiert der aktuelle Krankenhaus-Report 2025 zum Thema „Versorgung Hochbetagter“. Eine wichtige Erkenntnis daraus: Mit einer besseren Planung könnten hessenweit über 25.000 Klinikeinweisungen pro Jahr verhindert werden.
Laut dem vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) herausgegebenen Report machen vollstationäre Fälle ab einem Alter von 80 Jahren 21 Prozent aller Klinikaufenthalte in Hessen aus (2023). Zum Vergleich: 2015 waren es noch 17 Prozent, fünf Jahre zuvor 15 Prozent und 2005 nur 13 Prozent. Zudem haben diese Menschen infolge von Demenz oder starker Gebrechlichkeit oft einen besonders hohen medizinischen und pflegerischen Bedarf, auf den die Kliniken in vielen Fällen nur unzureichend vorbereitet sind. Insofern besteht ein hohes Risiko für Komplikationen, Versorgungslücken oder Brüche in der Versorgung. Der Trend wird sich verschärfen, denn bis 2050 wird die Zahl der Hochaltrigen um bis zu 50 Prozent anwachsen.
Ambulant ist auch eine Lösung
Das WIdO kommt zu dem Schluss, dass bei einer besseren ambulanten Versorgung von pflegesensitiven Fällen in der Praxis, im Heim oder zuhause bundesweit 1,4 Mio. Krankenhausaufenthalte hätten vermieden werden können. Für Hessen wurden folgende Werte ermittelt: 98.000 Personen, die in diese Kategorie fallen, waren 2022 im Krankenhaus. Bei fast 27 Prozent von ihnen hätte eine Hospitalisierung vermieden werden können (ganz genau: 267,4 potenziell vermeidbare Hospitalisierungen bei Pflegebedürftigen je 1.000 Pflegebedürftige). Das sind über 25.000 Klinikeinweisungen in nur einem einzigen Jahr. „Die personellen Ressourcen in der stationären Versorgung sind sehr kostbar. Eine Stärkung der ambulanten Versorgung wäre für die Betroffenen, die nicht zwingend stationär aufgenommen werden müssen, medizinisch sinnvoller und zudem ökonomisch ratsam“, meint Ralf Metzger, verantwortlich für Unternehmenspolitik bei der AOK Hessen. Alle anderen müssten selbstverständlich bedarfsgerecht in der Klinik versorgt werden.
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