- Bedarfe von Frauen und Mädchen mit Behinderung müssen berücksichtigt werden
- Bentele: „Jeder Tag mit Gewalt ist einer zu viel“
Am 25. November ist der Internationale Tag für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärt dazu:
„Es ist ein fatales Signal, dass die Ampelregierung die Maßnahmen zum Schutz von Frauen gegen Gewalt aus dem Koalitionsvertrag bisher nicht umgesetzt hat. Gerade Frauen und Mädchen mit Behinderung erfahren häufiger Gewalt als der Durchschnitt, das belegen Studien. Dabei sind sie besonders schutzbedürftig. Sie haben oft keine Möglichkeit, sich aus der Situation zu befreien, etwa wenn körperliche oder sexualisierte Gewalt, Beschimpfungen und Diskriminierung in Einrichtungen der Behindertenhilfe stattfinden. Das sind keine Einzelfälle, sondern schockierender Alltag. Laut Umfragen haben bis zu 90 Prozent der Frauen, die in solchen Einrichtungen leben, schon psychische Gewalt erfahren. Auch im eigenen Zuhause, wo die Betroffenen sich eigentlich geschützt und geborgen fühlen sollten, sind sie vor Gewalt nicht sicher. Diese Frauen haben genauso ein Anrecht auf Hilfe und Unterstützungsangebote wie Frauen ohne Behinderung.
Wir fordern: Die Bedarfe von Frauen und Mädchen mit Behinderung müssen beim Ausbau des Hilfesystems von Anfang an mitgedacht und verbindlich eingeplant werden. Der Großteil der Frauenhäuser beispielsweise ist bisher nicht barrierefrei. Das muss sich ändern. Die Ampel muss ihre Versprechen zügig umsetzen. Gewalt gegen Frauen und Mädchen, ob mit oder ohne Behinderung, muss bekämpft werden. Jeder Tag, an dem Gewalt gegen eine Frau oder ein Mädchen verübt wird, ist einer zu viel.“
Pressekontakt: Julia Frediani, Mobil: 0151 26163180, presse@vdk.de