In Deutschland ist mittlerweile jede fünfte Frau im Rentenalter von Armut bedroht. Weibliche Altersarmut ist besonders schwerwiegend, da sich Frauen in der Regel nicht selbst daraus befreien können. VdK-Präsidentin Verena Bentele kommentiert dies anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März und übt Kritik an der Gleichstellungspolitik der Bundesregierung:
„Altersarmut bei Frauen hat viele strukturelle Ursachen. Die sogenannte Sorgearbeit war und ist zwischen Frauen und Männern sehr ungleich verteilt. Viele Frauen hatten in der Vergangenheit nicht die Möglichkeit, Kindererziehung oder Pflege mit ihrem Beruf in Einklang zu bringen. Sie arbeiteten oftmals jahre- oder jahrzehntelang in Teilzeit, um sich den Betreuungsaufgaben zu Hause zu widmen. Manche gaben dafür sogar ihren Job auf. Auch heutzutage bestimmt dies noch den Alltag vieler Frauen. Sie arbeiten häufiger in Minijobs, die nicht sozialversicherungspflichtig sind oder im Niedriglohnbereich und werden nach wie vor schlechter bezahlt als Männer – und das selbst bei gleicher Qualifikation.
Die Ampel hat es bislang versäumt, konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der Altersarmut bei Frauen einzuführen. Im Koalitionsvertrag steht, dass die Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöht werden soll. Diese sagt jedoch wenig darüber aus, ob man vom Einkommen und später von der Rente leben kann. Es braucht dringend politische Unterstützung für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine Quote für mehr Frauen in Führungspositionen sowie klare gesetzliche Vorgaben, die dafür sorgen, dass Frauen endlich für die gleiche Arbeit das gleiche verdienen wie ihre männlichen Kollegen. Damit sie sich eine gute Rente oberhalb der Grundsicherung erarbeiten können, muss endlich ein Mindestlohn eingeführt werden, der über 14 Euro liegt.
Wenn wir das alles schaffen, wird Gleichberechtigung im besten Fall schnell und nicht erst in einigen Jahrzehnten Realität in Deutschland sein, sodass Frauen in Zukunft keine Angst mehr vor ihrer finanziellen Absicherung im Alter haben müssen.“
Pressekontakt: Julia Frediani, Mobil: 0151 26163180, presse@vdk.de
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