- Studie: Folgekosten von Kinderarmut betragen bis zu 100 Milliarden pro Jahr
- Zukunft der Kinder darf nicht im Klein-Klein von Haushaltsstreitigkeiten verspielt werden
Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die im Auftrag der Diakonie Deutschland entstanden ist und am heutigen Freitag vorgestellt wurde, weist auf die hohen gesellschaftlichen Folgekosten von Kinderarmut in Deutschland hin. Demnach beliefen sich die Kosten vergangener und aktueller Kinderarmut in Deutschland nach OECD-Angaben auf etwa 3,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das sind mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr.
VdK-Präsidentin Verena Bentele sagt dazu:
„Die Ergebnisse der DIW-Studie belegen deutlich eine ganz einfache Rechnung: Wenn die Ampel-Koalition nichts Wirksames gegen Kinderarmut unternimmt, muss die Gesellschaft dafür morgen die Milliarden-Zeche zahlen. Es ist unverantwortlich, unsozial und widerspricht diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Zukunft von Millionen Kindern im Klein-Klein von Haushaltsstreitigkeiten zu opfern. Auch diese Studie kommt zu dem Schluss, dass für eine gute Kindergrundsicherung weit mehr als die derzeit im Bundeshaushalt eingeplanten zwei Milliarden Euro notwendig sind.
Wir appellieren an das Bundesfinanzministerium, sich den starken Argumenten für eine solide Kindergrundsicherung nicht länger zu verschließen. Deutschland ist in Westeuropa das Land mit der geringsten sozialen Mobilität. Arme Kinder, die heute keine gute Unterstützung erhalten, bleiben mit hoher Wahrscheinlichkeit arm und sind später nicht selten auf Sozialleistungen angewiesen und zahlen weniger Steuern. Das kann auch nicht im Interesse von Herrn Lindner sein.“