Während einer Schwangerschaft können Frauen in Deutschland eine ganze Reihe kostenloser Regelleistungen in Anspruch nehmen. Dazu zählen regelmäßige Check-ups, drei Ultraschalluntersuchungen und alle wichtigen Tests auf Erkrankungen, wie z.B. Hepatitis B, Röteln, HIV oder Schwangerschaftsdiabetes. Daneben bieten viele Krankenkassen aber auch Zusatzleistungen an – und unterscheiden sich dabei teils enorm. Zu diesen Add-ons zählen zum Beispiel zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen, die Hebammenrufbereitschaftspauschale, Hilfe bei der Vermittlung einer Hebamme, rezeptfreie Arzneimittel oder ein Geburtsvorbereitungskurs für den Partner. „Jede Kasse entscheidet individuell über ihr Angebot. Deswegen ist es ratsam, wenn Versicherte sich bei ihrem jeweiligen Anbieter genau über die Zusatzleistungen für Schwangere informieren. Auch zu der Frage, ob dabei die Kosten ganz oder teilweise von der Kasse übernommen werden“, empfiehlt Thomas Adolph, Geschäftsführer des unabhängigen Portals www.gesetzlichekrankenkassen.de, das die Leistungen der 96 gesetzlichen Krankenkassen vergleicht. |
Hebammenrufbereitschaftspauschale und Vermittlung von Hebammen Die Hebamme ist eine wichtige Vertrauensperson für die werdende Mutter – und idealerweise rund um die Uhr ansprechbar. Ein hilfreicher Service ist daher die Hebammenrufbereitschaftspauschale. Das bedeutet: Die Hebamme schließt einen Vertrag mit der Schwangeren ab und berechnet hierfür eine Pauschale. Die Rechnung wird in der Regel erst selbst bezahlt und dann bei der Krankenkasse eingereicht. 57 Krankenkassen bieten auf dem Vergleichsportal gesetzlichekrankenkassen.de die Pauschale an. 34 Krankenkassen erstatten hier als eigenständige Leistung und weitere 23 Krankenkassen über ein Globalbudget (oft auch „Gesundheitskonto“ genannt) innerhalb eines Pakets von mehreren verschiedenen Leistungen und unterscheiden sich dabei in der Höhe der Rückerstattung: Bei 7 Kassen liegt sie zwischen 200 bis 250 Euro, bei 8 Kassen zwischen 300 und 500 Euro, bei weiteren 8 Kassen zwischen 500 und 610 Euro. Einige Krankenversicherungen unterstützen zudem bei der Suche nach einer Hebamme, indem sie für die Versicherten ein entsprechendes Suchportal anbieten oder gezielt geeignete Hebammen in Wohnortnähe suchen. 28 Kassen geben diese Leistung auf dem Vergleichsportal an. Kosten erstatten von zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen Die Kostenübernahme von zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen haben 71 Kassen im Programm. Dazu zählen etwa Antikörperbestimmungen auf Ringelröteln, Windpocken und Streptokokken, ein Toxoplasmose- und Zytomegalie-Test oder spezielle Programme zur Frühgeburtenvermeidung. 28 Versicherer erstatten hier als eigenständige Leistung und weitere 43 Kassen über ein Globalbudget (oft auch „Gesundheitskonto“ genannt) innerhalb eines Pakets von mehreren verschiedenen Leistungen (davon 26 Kassen zwischen 50 und 250 Euro, 8 Kassen zwischen 300 und 400 Euro, 9 Kassen zwischen 500 und 610 Euro). Geburtsvorbereitungskurs auch für den Partner Für die werdenden Mütter sind Geburtsvorbereitungskurse, die maximal 14 Stunden umfassen, gesetzliche Regelleistungen – nicht aber für den Partner. 30 Kassen erstatten hier als eigenständige Leistung und weitere 28 Krankenkassen über ein Globalbudget (oft auch „Gesundheitskonto“ genannt) innerhalb eines Pakets von mehreren verschiedenen Leistungen (davon 10 Kassen in einem Budgetrahmen von 50 bis 250 Euro, 7 Kassen in einem Rahmen von 300 bis 375 Euro, 11 Kassen von 400 bis 610 Euro). Rezeptfreie Arzneimittel Folsäure, Jodid, Eisen oder Magnesium sind besonders wichtig für die werdende Mutter und die Entwicklung des Babys – und werden von einigen Krankenkassen erstattet. Ob weitere Arzneimittel, wie z.B. Naturheilmittel oder Vitaminpräparate, auch dazuzählen, sollte im Voraus mit dem jeweiligen Versicherer geklärt werden. Auf dem Vergleichsportal www.gesetzlichekrankenkassen.de geben 53 Kassen eine Erstattung für rezeptfreie Arzneimittel an. Davon regeln das 18 Kassen als eigenständige Leistung. Bei 21 Kassen liegt das Globalbudget (Gesundheitskonto) für mehrere verschiedene Leistungen innerhalb eines Pakets zwischen 50 und 250 Euro, bei 7 Kassen zwischen 300 und 400 Euro und bei 7 Kassen zwischen 500 und 600 Euro. „Es gibt also einige Leistungs- und auch Kostenunterschiede. Deswegen kann es sich für werdende Mütter lohnen, die eigene Kasse dahingehend zu überprüfen und gegebenenfalls auch die Kasse zu wechseln“, resümiert Thomas Adolph. |