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VdK-Präsidentin: „Schlüssel zu mehr Barrierefreiheit ist der Neubau“

  • Politik und Wohnungswirtschaft müssen den millionenfachen Bedarf endlich erkennen
  • Bentele: „Barrierefreies Bauen keine Frage der Kosten, sondern der Konzepte“

Am Rande des ersten Bündnisses zum bezahlbaren Wohnraum am Mittwoch in Berlin, an dem auch der Sozialverband VdK als Bündnispartner teilnahm, machte VdK-Präsidentin Verena Bentele deutlich:

„In Deutschland fehlen Millionen barrierefreie Wohnungen, die von Menschen mit Behinderungen, Pflegebedürftigen und Seniorinnen und Senioren bewohnt werden können. Das muss sich ändern. Die Zeit ist reif, dass die Politik endlich den Bedarf an barrierefreiem Wohnraum richtig einschätzt und danach handelt.

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Es greift viel zu kurz, einfach die Rollstühle im Land zu zählen. Barrierefreiheit benötigen auch alle älteren Menschen sowie Pflegebedürftige und all jene, die zum Beispiel keine Treppen steigen können. Laut Einschätzung der KfW brauchen wir bis 2030 rund 3,5 Millionen barrierefreie Wohnungen.

Als größter deutscher Sozialverband mit über 2,1 Millionen Mitgliedern vertritt der VdK die Interessen von Rentnerinnen und Rentnern, Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderungen im Bündnis bezahlbarer Wohnraum. Für uns ist klar: Der Schlüssel zu mehr Barrierefreiheit ist der Neubau. Wir fordern, dass jede neue Wohnung so gebaut werden muss, dass sie problemlos komplett barrierefrei gemacht werden kann. Eine stufenlose Erreichbarkeit, ausreichend breite Türen und Bewegungsflächen müssen zum neuen Standard werden. Wir brauchen zudem helle und geräumige Bäder mit Bewegungsflächen. Sie sind Voraussetzung dafür, dass Menschen auch im Alter in den eigenen vier Wänden leben und von ihren Nächsten gepflegt werden können. Benötigt werden zudem Fenster, aus denen man im Bett liegend hinausschauen kann.

Schon lange wissen wir, dass barrierefreies Bauen keine Frage der Kosten ist. Es kostet nur 0,83 Prozent mehr als das Bauen mit Barrieren. Nachrüstungen sind hingegen teuer und mit Blick auf die Nachhaltigkeit nicht sinnvoll. Es ist vielmehr eine Frage des Bewusstseins, der Konzepte und der Planung. Um für alle Akteure gute und verlässliche Vorgaben für barrierefreies Bauen zu etablieren, brauchen wir bessere Landesbauordnungen. Länder wie Niedersachsen oder Bremen haben gezeigt, dass es geht. Sie sind beim barrierefreien Bauen schon weiter als andere.“Pressekontakt: Julia Frediani, Mobil: 0151 26163180, presse@vdk.de