Die Folgen des Klimawandels sind immer mehr spürbar. Auch für die Gesundheitsversorgung: In den nächsten Jahren steigen Prognosen zufolge die Kosten für die Behandlung klimabedingter Krankheiten wie Hautkrebs, Allergien oder bestimmte Infektionen. Nur 41 Prozent der Menschen in Deutschland halten das Gesundheitssystem aktuell für gut gerüstet, hat die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse in einer repräsentativen Umfrage unter 2.040 Personen ab 18 Jahren ermittelt. 66 Prozent erwarten daher dringend von der Politik, dass die Gesundheitsvorsorge gegen klimabedingte Krankheiten gestärkt wird. 63 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Betroffene ihre Daten zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen sollten.
Eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI), des Umweltbundesamtes (UBA) und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die Jahre 2018 bis 2020 schätzt, dass 19.300 Menschen durch die Auswirkungen von Hitze ums Leben gekommen sind. Das Bundesumweltministerium erwartet, dass sich Zecken und Stechmücken weiter ausbreiten und Infektionen mit FSME oder Denguefieber die Folge sein werden. Es empfiehlt eine Stärkung der Frühwarnsysteme und der Aufklärungsarbeit. Wie sensibilisiert ist die Bevölkerung schon, dass der Klimawandel den Gesundheitssektor herausfordern wird? Welche Erwartungen haben sie an die Vorsorge?
Jüngere sind pessimistischer bei Vorsorge
Laut der Online-Umfrage, die das Institut YouGov für die SBK durchgeführt hat, fühlen sich 40 Prozent von Krankheiten bedroht, die durch den Klimawandel verursacht werden können. Von den 18- bis 29-Jährigen geben dies 47 Prozent an. Die Jüngeren sind weniger zuversichtlich als die Älteren ab 55, dass unser Gesundheitssystem gut vorbereitet ist (34 zu 47 %). Geht es nach 66 Prozent der Befragten, sollte die Politik die Vorsorge dringend stärken. Das sagen 71 Prozent der Älteren ab 55 Jahren. 51 Prozent der Teilnehmenden wünschen sich Beratung zu Prävention.
Mehrheit für Datenübergabe zu Forschungszwecken
„Wir brauchen eine umfassende Vernetzung im Gesundheitssektor sowie eine gute Datengrundlage, auf die alle an einer Behandlung Beteiligten Zugriff haben“, betont SBK-Vorständin Dr. Gertrud Demmler die Bedeutung der Digitalisierung für den Ausbau der Vorsorge gegen Klima-Krankheiten. „So können Medizin, Pflege und Krankenkassen nahtlos zusammenarbeiten. Die knappen Ressourcen müssen so eingesetzt werden, dass sie den größtmöglichen Nutzen für die Versorgung der Menschen bringen. Gleichzeitig entlasten wir damit die Umwelt.“
Sollten darüber hinaus zum Beispiel alle Betroffenen ihre Daten zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen? Dieser Meinung sind laut der Erhebung jedenfalls 63 Prozent der Menschen in Deutschland. Skeptischer ist in dieser Frage die Altersgruppe zwischen 30 und 44 Jahren, die nur zu 54 Prozent zustimmt. Mit 70 Prozent sind die ab 55-Jährigen besonders offen.
Handlungsfelder, mit denen die SBK sich aktiv für einen bestmöglichen Einsatz von Ressourcen und gleichzeitig eine sehr gute Versorgung ihrer Versicherten einsetzt, hat die Krankenkasse in ihrem jüngst erschienenen ersten Nachhaltigkeitsbericht vorgestellt.
An der Online-Umfrage der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse und der YouGov Deutschland GmbH nahmen zwischen dem 23. und 25. November 2022 insgesamt 2.040 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland.