- VdK-Präsidentin Bentele: Kosten in der Pflege zu Hause haben sich ebenso drastisch erhöht
- Lang versprochene Pflegegelderhöhung muss jetzt kommen
Pflegebedürftige Menschen in Heimen müssen immer höhere
Eigenanteile zahlen, das hat eine Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen
ergeben. Der VdK mahnt dazu an, dass die Situation der zu Hause Gepflegten in
der Debatte um steigende Pflegekosten nicht länger ignoriert werden darf.
VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärt dazu:
„Die Debatte um die gestiegenen Pflegekosten geht an der größten Gruppe der
Pflegebedürftigen knallhart vorbei, nämlich an den zu Hause Gepflegten. Dort
haben sich die Kosten aufgrund der Anhebung der Pflegelöhne ebenso drastisch
erhöht. Das kriegt aber kaum einer mit, weil der Fokus schon immer zu stark auf
die Pflegeheime gerichtet wurde, weil die Politik das Problem aussitzt und weil
die Betroffenen erprobt darin sind, eigene Lösungen finden zu müssen. Uns
liegen Rechnungen unserer Mitglieder vor, die bis zu 25 Prozent mehr als im
letzten Jahr für den Pflegedienst zuzahlen müssen. Die Betroffenen schränken
sich bei der Pflege ein, bestellen den Pflegedienst nicht mehr so oft ein.
Alles, weil sie sich die Pflege nicht mehr leisten können.
Mehr als eine Million Menschen werden zu Hause von ambulanten Pflegediensten
versorgt, das sind weitaus mehr Menschen, als in Heimen gepflegt werden. Wir
warnen eindringlich davor, die Situation der Pflege zu Hause weiter
totzuschweigen. Wir müssen den Fokus dahin lenken, wo 84 Prozent der
Pflegebedürftigen versorgt werden und wo die meisten auch gepflegt werden
wollen: zu Hause. Dort brauchen wir endlich mehr Entlastung, Geld,
Unterstützung, Wertschätzung. Konkret bedeutet das, dass die lang versprochene
Pflegegelderhöhung und die Anhebung der ambulanten Pflegesachleistung, der
Verhinderungspflege, der Tagespflege jetzt kommen muss. Seit Jahren gab es
keine wirklichen Verbesserungen für die Menschen, die zu Hause pflegen und
gepflegt werden, auf echte Reformen warten unsere über 2,1 Millionen Mitglieder
viel zu lang. Die zu Hause Gepflegten müssen in der Debatte endlich auch
stattfinden.“