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AOK Bayern: Anstieg bei behandlungsbedürftigem Übergewicht
Prävention bei Kindern stärken

Zwischen 2018 und 2021 verzeichnet die AOK Bayern einen deutlichen Anstieg des behandlungsbedürftigen Übergewichts. Die Adipositas, so der medizinische Fachbegriff für starkes Übergewicht, stieg laut einer Auswertung der größten Krankenkasse im Freistaat in den vergangenen vier Jahren bei ihren erwachsenen Versicherten um rund vier Prozent, bei den AOK-versicherten Kindern und Jugendlichen waren es 13,5 Prozent. 2021 stellten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte bei mehr als 546.100 erwachsenen AOK-Versicherten (14,1 Prozent) die Diagnose Adipositas, bei den Kindern und Jugendlichen waren es rund 42.500 (4,8 Prozent).

Nord-Süd-Gefälle bei Adipositas und anderen chronischen Erkrankungen

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„In Bayern zeigt sich bei den Erwachsenen in Bezug auf die Adipositas ein Nord-Süd-Gefälle, das wir schon von den Indikationen Diabetes mellitus Typ 2 und Koronare Herzerkrankung kennen“, sagt Dr. rer. medic. Anja Schramm, Leiterin der Versorgungsforschung bei der AOK Bayern. Die höchste Adipositasprävalenz (Adipositas-Häufigkeit) ist jeweils im Norden Bayerns zu finden: Spitzenreiter ist die Stadt Hof mit 19,6 Prozent von Adipositas betroffenen AOK-Versicherten im Jahr 2021, gefolgt von den Landkreisen Kronach (17,5 Prozent), Haßberge (17,3 Prozent) und Bamberg (17,0 Prozent). Die vier Kreise mit der niedrigsten Adipositasprävalenz liegen alle im Süden Bayerns: Dies sind die Landkreise Starnberg (8,5 Prozent), Garmisch-Partenkirchen (9,1 Prozent) und Miesbach (9,1 Prozent) sowie der Landkreis München (9,8 Prozent). „Die Adipositas ist ein Hauptrisikofaktor für Diabetes mellitus Typ 2 und Koronare Herzerkrankung, insofern verwundert es nicht, dass sich das bayerische Nord-Süd-Gefälle auch hier zeigt“, erläutert Dr. Schramm. Die Ursachen dafür seien vielfältig, insbesondere aber die ältere Bevölkerungsstruktur sowie der im Durchschnitt niedrigere sozioökonomische Status im Norden trügen dazu bei. Bei den AOK-versicherten Kindern und Jugendlichen sei dieses Gefälle deutlich geringer ausgeprägt.

„Die Weichen für eine Adipositas werden meist schon im frühen Kindesalter gestellt“, so Dr. Schramm weiter. Prävention sei daher ein wichtiger Faktor. Die AOK Bayern engagiert sich deshalb in verschiedenen Programmen zur Gesundheitskompetenz bei Kindern und Jugendlichen mit dem Fokus auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Diese Themen bringt die AOK Bayern mit „JolinchenKids“ in die Kindertagesstätten im Freistaat. In Schulen ist die Gesundheitskasse zum Beispiel mit dem AOK-Zuckerkompass, der „GemüseAckerdemie“ oder der „Philipp Lahm Schultour“ präsent.