Klima- und Umweltschutz sind aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Im Handwerk ist das Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz tiefer verankert als beim Durchschnitt der Bevölkerung. Über 78 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerkern fühlen sich gut informiert. Darüber hinaus sind die Folgen des Klimawandels für Menschen, die im Handwerk arbeiten, schon jetzt spürbar – ökologisch, ökonomisch und gesundheitlich. Das sind die Ergebnisse der deutschlandweiten, repräsentativen Studie „So gesund ist das Handwerk“ der IKK classic in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Ingo Froböse wurden die physische und psychische Gesundheit von 1.830 Handwerkerinnen und Handwerkern untersucht – in diesem Jahr mit besonderem Fokus auf den Zusammenhang zum Klima- und Umweltschutz. Klimaschutz heißt Gesundheitsschutz Über 27 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker geben an, den Einfluss des Klimawandels in ihrer täglichen Arbeit zu spüren. Am stärksten betroffen sind dabei mit 47 Prozent das Holz-, mit 39 Prozent das Nahrungsmittel- und mit 36 Prozent das Baugewerbe. Durch extreme Wetterbedingungen wie Hitze, Starkregen oder Stürme werden nicht nur Baustellen beeinträchtigt, Lieferketten unterbrochen und Materialien beschädigt, auch die Gesundheit der Mitarbeitenden leidet. Der Umfrage zufolge sind es die Rahmenbedingungen, die verhindern, dass klimafreundliche Alternativen zum Auto genutzt werden. Unter anderen Umständen würden nur noch 38 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker Auto fahren, 18 Prozent zu Fuß gehen und 28 Prozent in die Fahrradpedale treten. „Handwerkerinnen und Handwerker sind auf Mobilität angewiesen, das ist klar. Aber vor allem das Bewusstsein für nachhaltige Fortbewegung und die Vorteile, die sie mit sich bringt, muss sich ändern – insbesondere mit Blick auf die Gesundheit“, kommentiert Prof. Dr. Ingo Froböse die Ergebnisse. Aufwärtstrends im subjektiven Gesundheitsempfinden Schon die Umfrage „So gesund ist das Handwerk“ 2020/21 zeigte deutlich: Handwerkerinnen und Handwerker leben gesund und sind zufriedener als die Gesamtgesellschaft. Dieser Trend setzt sich in der aktuellen Befragung fort: 85 Prozent der Befragten beschreiben ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut bis sehr gut. Die befragte deutsche Gesamtgesellschaft liegt mit 70 Prozent deutlich darunter. Für die Gesundheit zählt jede Bewegung. 40 Prozent der befragten Handwerkerinnen und Handwerker geben an, regelmäßig zu Fuß zu gehen. Betrachtet man die Gesamtheit der körperlichen Aktivität im Arbeitskontext, bei Transportwegen und im Alltag, sind 81 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker ausreichend körperlich aktiv. Abwechslungsreiche Ernährung ist im Handwerk hoch im Kurs, der Fast Food-Konsum fällt hingegen gering aus. 68 Prozent der Befragten geben an, sich immer bzw. meistens abwechslungsreich zu ernähren, über die Hälfte kocht mehrmals pro Woche. Zwar überwiegt mit 62 Prozent die fleischhaltige Ernährungsweise, ein Blick in den Einkaufswagen verrät jedoch, dass saisonale und regionale Produkte im Hand-werk beliebt sind: 63 Prozent kaufen saisonales Gemüse und Obst, 59 Prozent beziehen regionale Produkte. 78 Prozent achten darüber hinaus darauf, keine Lebensmittel zu verschwenden. Arbeitsfähig bis zur Rente? Nicht für alle realistisch Trotz der Verbesserungen in einigen relevanten Bereichen gibt es beim Thema Arbeitsfähigkeit eine für die Zukunft des Handwerks kritische Entwicklung. 75 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker geben an, bis zum gesetzlichen Renteneintritt arbeitsfähig zu sein. Im Vergleich zwischen der jungen und alten Belegschaft fällt auf, dass es vor allem die jüngeren Befragten sind, die ihre Arbeitsfähigkeit bis zur Rente als geringer einstufen (73 bzw. 71 Prozent vs. 75 Prozent (50-59 Jahre) und 85 Prozent (> 60 Jahre). „Die Ergebnisse unserer Studie unterstreichen, wie wichtig der Faktor Mitarbeitergesundheit auch in Hinblick auf eine längere Lebensarbeitszeit und den Nachwuchsmangel für die Zukunft des Handwerks ist“, betont Frank Klingler, Leiter Fachbereich zentrale Aufgaben Prävention der IKK classic. „Um langfristig und nachhaltig wirtschaften zu können, müssen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung sinnvoll in den Arbeitsalltag integriert werden“. Für die Durchführung der Befragung wurde das unabhängige Marktforschungsinstitut GfK SE in Nürnberg beauftragt. Insgesamt wurden 1.830 Handwerkerinnen und Handwerker bei computergestützten Telefoninterviews im Zeitraum zwischen September und November 2022 befragt. Die IKK classic ist mit mehr als drei Millionen Versicherten das führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und eine der großen Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 8.000 Beschäftigte an 160 Standorten im Bundesgebiet. Ihr Haushaltsvolumen beträgt über 12 Milliarden Euro. |