Private Pflegezusatzversicherung ist keine Lösung
Zum Vorschlag der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband), eine private Zusatzversicherung einzuführen, um damit die wachsenden Eigenanteile abzufedern, erklärt Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek):
„Das Problem der steigenden Eigenanteile in der stationären Pflege zu lösen, bleibt eine zentrale Herausforderung der Ampelkoalition. Der Vorschlag des PKV-Verbandes, eine verpflichtende private Zusatzversicherung mit altersabhängigen Beiträgen einzuführen, lehnen wir jedoch ab. Eine kapitalgedeckte Versicherung mit Altersrückstellungen ist bekanntlich aufgrund der Abhängigkeit vom Kapitalmarkt mit hohen Risiken verbunden. Zudem unterliegen private Angebote der Maxime der Gewinnerzielung, was deren Attraktivität aus Versichertensicht weiter schmälert.
Besser als neue Produkte zu erfinden, wäre es, die Hausaufgaben zu machen. So sollte sich die private Pflegeversicherung dringend am Finanzausgleich der SPV beteiligen und somit auch ihren Beitrag zum Solidarausgleich leisten. Bei gleichen Leistungsvoraussetzungen und -ansprüchen für gesetzlich und privat versicherte Pflegebedürftige sind die Pflegerisiken höchst unterschiedlich verteilt. Dies hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass die privaten Versicherungsunternehmen neben den individuellen Altersrückstellungen große Überschüsse erwirtschaften konnten. Ein Finanzausgleich würde die SPV jährlich um rund 2 Milliarden Euro entlasten.”
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