Neues Projekt der Technischen Universität München und der AOK Bayern
München, 10. Mai 2023 – Gesundheit und Wohlbefinden sind sowohl bei Schülerinnen und Schülern als auch bei Lehrkräften wesentliche Voraussetzung für die Bildungsqualität an Schulen. Um gute Bildungsergebnisse zu erlangen, bedarf es neben gesunden Schülerinnen und Schülern auch gesunder Lehrkräfte. Die Förderung der Gesundheit der gesamten Schulgemeinschaft ist damit ein unverzichtbares Element einer nachhaltigen Schulentwicklung.
Mit dem Kooperationsprojekt „Bayerische Lehrkräfte in ihren gesundheitsbezogenen Kompetenzen stärken“ (BaLKo) der Technischen Universität München und der AOK Bayern werden in einer bislang einmaligen Form die Themen „Gesundheit der Lehrkräfte“, „Einfluss auf ein gesundes Gesamtsystem Schule“ sowie „langfristige Arbeitsfähigkeit“ fokussiert.
Das Projekt wird durch die Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik, unter der Leitung von Prof. Dr. Filip Mess, realisiert. „Angesichts großer Zukunftsaufgaben wie Digitalisierung, Heterogenität oder Inklusion sowie den großen sozialmedizinischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in dieser Hinsicht, scheint es unerlässlich, die Arbeitsfähigkeit von Lehrkräften durch eine gezielte Stärkung ihrer gesundheitsbezogenen Kompetenzen langfristig und nachhaltig zu unterstützen“, erläutert der habilitierte Sportdidaktiker.
Gesundes Lern- und Arbeitsklima in der Schule schaffen
Annette Lutz, Bereichsleiterin Gesundheitsförderung bei der AOK Bayern, sieht durch das Projekt vor allem eine Stärkung für das Thema Gesundes Schulhaus: „Schulen eignen sich besonders für Maßnahmen der Gesundheitsförderung, weil hier alle Kinder und Jugendlichen einer bestimmten Altersstufe erreicht werden können. Die gesundheitlichen Rahmenbedingungen an den Schulen beeinflussen maßgeblich, mit welcher Qualität die Schule ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag erfüllen kann. Mit dem Projekt wollen wir Schulen und Lehrkräfte darin unterstützen, ein gesundes Lern- sowie Arbeitsklima zu schaffen“, erläutert Lutz.
Anhand einer IST-Analyse sollen zunächst Ressourcen und Kompetenzen von Lehrkräften in Bayern im Umgang mit den gesundheitsbezogenen Belastungen identifiziert werden, um diese anschließend durch Maßnahmen, analog wie digital, gezielt zu stärken. Dadurch sollen die Lehrkräfte befähigt werden, ihr eigenes Gesundheitsverhalten zu reflektieren, aktiv zu verbessern und damit äußere Gesundheitsbelastungen erfolgreich zu bewältigen. Dies führt schließlich zu einer Optimierung der Gesamtsituation.
Gesundheitskompetente Lehrkräfte als Vorbild für Schülerinnen und Schüler
Strategische und wissenschaftliche Beratung erhält das Team durch die Initiatorin des Projekts Prof. Dr. Heidrun Thaiss (Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin, Public Health-Expertin und ehemalige Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): „Gesundheitskompetente Lehrkräfte sind der Schlüssel zu gelingendem Unterricht und gleichzeitig Vorbilder für ihre Schülerinnen und Schüler. Wir nähern uns mit unserem Projekt daher nicht über den Arbeitsschutz- oder den arbeitsmedizinischen Ansatz, sondern wollen die Gesundheitskompetenz und Resilienz des Lehrpersonals im Sinne der personalisierten Prävention stärken, ohne die unterstützenden Rahmenbedingungen für gesundes und wertschätzendes Verhalten außer Acht zu lassen“, erläutert Prof. Thaiss.
von links: Prof. Dr. Filip Mess, Professur für Sport- und Gesundheitsdidaktik an der TUM, Annette Lutz, Bereichsleiterin Gesundheitsförderung bei der AOK Bayern sowie per Video zugeschaltet die Initiatorin des Projekts, Prof. Dr. Heidrun Thaiss (Foto: Romy Schwaiger/TUM).