vdek: Medizinische Versorgungsstrukturen weiterentwickeln – Kooperation mittels digitaler Tools und besseres Miteinander der Berufe
Ärzten dafür, die medizinischen Versorgungsstrukturen stärker zu vernetzen, digitale Tools zum Beispiel im Terminmanagement flächendeckend anzubieten und die Kooperation zwischen den Gesundheitsberufen auszubauen. Eine älter werdende Bevölkerung, der zunehmende Fachkräftemangel und Unterschiede im Versorgungsangebot zwischen Stadt und Land seien zentrale Herausforderungen für das Gesundheitswesen. „Diese neuen Rahmenbedingungen sowie veränderte gesundheitliche Bedarfe und Lebensentwürfe erfordern ein Umdenken“, erklärt Elsner. „Ambulante und stationäre Versorgung müssen viel besser kooperieren und Informationen digital austauschen. Aber auch mehr Delegation und eine Verzahnung der Berufe sind gefragt.“
vdek-Modell zu Regionalen Gesundheitszentren
Die Ersatzkassen hätten mit dem Konzept der Regionalen Gesundheitszentren (RGZ) einen Weg aufgezeigt, wie eine moderne Versorgung auch in ländlichen Regionen flächendeckend mit hoher Qualität sichergestellt werden könne. Ärztinnen und Ärzte verschiedenster Fachrichtungen arbeiten unter einem Dach mit Gesundheitsfachberufen wie Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Hebammen und der Pflege zusammen. Eine Anbindung an ein ambulantes OP-Zentrum soll ebenfalls möglich sein. Die Öffnungszeiten sollen so gestaltet sein, dass auch viele Notfälle im RGZ versorgt werden können. Die Nutzung von Videosprechstunden und telemedizinischen Angeboten wird fokussiert, ebenso die Delegation ärztlicher Leistungen, um Ärztinnen und Ärzte zu entlasten. Elsner: „Um die RGZ zu etablieren, werben wir dafür, dass der Gesetzgeber sie als Instrument zur Sicherung der Versorgung in ländlichen Regionen in die anstehenden Versorgungsgesetze aufnimmt.“
Notfallversorgung: einheitliche, verlässliche Strukturen
Auch in der Notfallversorgung seien für Patientinnen und Patienten nachvollziehbare Strukturen nötig. Dabei gebe es kein Erkenntnisdefizit – Modelle mit „einem Tresen” im Krankenhaus, an dem Kassenärztinnen und -ärzte mit dem Krankenhaus kooperieren und Patientinnen und Patienten der richtigen Ebene zuordnen, schüfen Transparenz und Verlässlichkeit. „Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) tragen dabei weiter die Verantwortung für die ambulante Versorgung“, betont Elsner.
Der Zugang zu Notfallstrukturen solle außerdem telemedizinisch unterstützt werden. Mit dem Aufbau sogenannter Integrierter Leitstellen, die alle Anrufe an die Rufnummern 112 oder 116 117 (Rufnummer der KV) entgegennehmen und an einen geeigneten Notdienst vermitteln, habe die Regierungskommission einen patientenorientierten Vorschlag unterbreitet.