- Erwerbstätigenversicherung würde Rentenlücke schließen
- Hohe Einkommen müssen stärker an der Finanzierung beteiligt werden
Berlin, 5.3.2024 VdK-Präsidentin zum Rentenpaket II: Stabilisierung ist gut, aber noch kein Schutz vor Armut Erwerbstätigenversicherung würde Rentenlücke schließen Hohe Einkommen müssen stärker an der Finanzierung beteiligt werden Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Finanzminister Christian Lindner haben am Dienstag (05.03.) in Berlin das Rentenpaket II vorgestellt. Dazu sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele: „Es ist ganz im Sinne des VdK, dass mit dem Rentenpaket II eine Destabilisierung des Rentenniveaus bis 2039 verhindert werden soll. Dieser Schritt muss jetzt der Einstieg in eine faktenbasierte und vernünftige Diskussion über die Zukunft der Rente sein. Denn für den VdK ist ganz klar: Die Stabilisierung ist nur ein Anfang, schützt aber nicht vor Armut im Alter. Die unverzichtbare gesetzliche Rente muss endlich wieder den erarbeiteten Lebensstandard im Alter sichern. Die hohe Inflation sitzt den Rentnerinnen und Rentnern immer noch im Nacken. Die angekündigten Rentenerhöhungen sind zu niedrig für die, die von kleinen Renten leben müssen. Wir brauchen jetzt dringend ein solides Finanzierungspaket, damit alle Menschen zukünftig mit einem Rentenniveau von 53 Prozent im Alter abgesichert sind. Alle Erwerbstätigen sollen schnellstmöglich in die gesetzliche Rente einzahlen. Diese Erwerbstätigenversicherung würde nicht nur eine große Gerechtigkeitslücke schließen, sondern bis in die 2060er-Jahre auch eine Finanzierungslücke in der gesetzlichen Rente. Diesen Vorschlag teilt auch der Sachverständigenrat. Hohe Einkommen sollten außerdem zweifach an der Finanzierung beteiligt werden. Zum einen, indem die Beitragsbemessungsgrenze angehoben wird. Sie liegt derzeit bei 7550 Euro im Monat. Für jeden Euro darüber werden keine Beiträge zur Rente gezahlt. Das ist sozial nicht gerecht. Außerdem fordert der VdK, die Arbeitgeber wie in Österreich überproportional an den Rentenbeiträgen zu beteiligen. Zu guter Letzt dürfen wir das Funktionsprinzip der Rente nicht vergessen. Die Rente wird immer noch zu drei Vierteln aus Beiträgen und damit aus unserer aller Löhne finanziert. Alle Beschäftigten finanzieren die Rente ihrer Eltern. Monat für Monat. Deshalb lautet mein Appell: Packen wir es an. Bauen wir ausreichend Kitas, ermöglichen wir Frauen Vollzeit, lassen wir Geflüchtete endlich schneller arbeiten, und sorgen wir für gute Löhne auf dem Bau, in der Landwirtschaft und auch im Büro, anstatt an der Börse zu zocken. Das sichert eine gute Rente.“ Pressekontakt: Claudia Kepp, Mobil: 0151 26163180, presse@vdk.de Pressefotos von VdK-Präsidentin Bentele für Ihre Berichterstattung Über uns Der Sozialverband VdK ist mit 2,2 Millionen Mitgliedern die größte sozialpolitische Interessenvertretung Deutschlands. Er setzt sich seit mehr als 70 Jahren erfolgreich für diejenigen ein, die sonst zu wenig wahrgenommen werden. Der Sozialverband VdK kämpft gegen soziale Ausgrenzung, Armut und ungleiche Chancen und für faire Bezahlung, solidarisches Miteinander und für soziale Gerechtigkeit. Der VdK bietet außerdem kompetente Sozialrechtsberatung und vertritt seine Mitglieder vor den Sozialgerichten. Die 13 Landesverbände sind mit ihren Geschäftsstellen bundesweit vor Ort präsent und organisieren Hilfe und Beratung, Informationsveranstaltungen und gemeinsame Freizeitaktivitäten. Weitere Infos unter: www.vdk.de |