Forderung einer nachhaltigen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung
Die AOK Bayern bekommt wie alle anderen gesetzlichen Krankenkassen die massiv steigenden Ausgaben aufgrund kostenintensiver Gesetze, mangelnder Strukturreformen und dem hohen Anstieg bei den Ausgaben für Ärzte, Kliniken, der Medikamentenversorgung und allen weiteren Leistungsanbietern zu spüren. Zudem ist die Bundesregierung ihrem Versprechen nicht nachgekommen, versicherungsfremde Leistungen aus Steuermitteln zu finanzieren. Dadurch werden die Krankenkassen zusätzlich stark belastet. Angesichts der angespannten Finanzlage bei den gesetzlichen Krankenkassen hat die Bundesregierung entsprechend der Empfehlung des GKV-Schätzerkreises den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für 2025 um 0,8 Prozentpunkte auf den historisch hohen Wert von 2,5 Prozent angehoben. Die AOK Bayern muss ihren Zusatzbeitrag ebenfalls anpassen und geht mit einem Zusatzbeitrag von 2,69 Prozent ins neue Jahr. Das hat der Verwaltungsrat der AOK Bayern heute in Nürnberg beschlossen.
„Die Ampel-Koalition hat uns zu Beginn stabile Kassenfinanzen und die Finanzierung versicherungsfremder Leistungen aus öffentlichen Mitteln versprochen – und am Ende einen historischen Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrages hinterlassen. Der Gesetzgeber – egal in welcher künftigen Regierungskoalition – muss eine stabile und nachhaltige Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung ohne Leistungskürzungen für Versicherte endlich zur Priorität machen“, appelliert Frank Firsching, Verwaltungsratsvorsitzender der AOK Bayern. „Die solide Finanzplanung der AOK Bayern wurde in den letzten Jahren mehrfach mit einer Abschöpfung der Rücklagen von insgesamt rund 655 Millionen Euro – man muss es so sagen – bestraft. Ohne diesen Eingriff des Gesetzgebers würde der Zusatzbeitrag der AOK Bayern jetzt geringer ausfallen“, so Firsching.
Ivor Parvanov, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der AOK Bayern, ergänzt: „Sowohl Versicherte als auch Arbeitgeber werden als Beitragszahlende zudem mit gesamtgesellschaftlichen Aufgaben belastet. Denn der Staat überweist für die Gesundheitsversorgung der Bürgergeld-Beziehenden bundesweit Jahr für Jahr mehr als neun Milliarden Euro zu wenig an die gesetzliche Krankenversicherung – und damit Geld, das die Beitragszahlenden zusätzlich aufbringen müssen.“ Der Staat müsse eine korrekte Finanzierung solch gesamtgesellschaftlicher Aufgaben endlich regeln.
Firsching schließt an: „Das gilt analog für die Pflegeversicherung – auch hier brauchen wir dringend eine stabile und ordnungspolitisch korrekte Finanzierung. Dazu gehört der noch ausstehende Ausgleich von Pandemie-Kosten in Höhe von 5,3 Milliarden Euro, die die soziale Pflegeversicherung getragen hat, genauso wie ein Steuerzuschuss für versicherungsfremde Leistungen wie zum Beispiel die Rentenversicherungsbeiträge von pflegenden Angehörigen. Allein in diesem Jahr belastet dies die Pflegeversicherung mit vier Milliarden Euro.“
Qualitativ hochwertige Versorgung und innovative Zusatzleistungen
Es gibt auch gute Neuigkeiten: Versicherte der AOK Bayern profitieren ab Januar 2025 von neuen und erweiterten Vorsorgeleistungen über die gesetzliche Regelversorgung hinaus. Eine neue Mehrleistung zur Stärkung der Zahngesundheit ist die Bezuschussung zur professionellen Zahnreinigung. Erweitert wird das Vorsorgeangebot auch bei der Osteopathie um erhöhte Zuschüsse für Schwangere sowie für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. Diese und weitere Angebote sind Teil der Satzungsleistungen „AOK-Gesundheitsvorteil“.
Das vielfältige Angebot der AOK Bayern umfasst neue Vorsorgeleistungen genauso wie eine breite Aufstellung vor Ort ergänzt um digitale Servicemöglichkeiten. Um die Versorgungsleistungen passgenau für die Menschen zu entwickeln, verbindet die AOK Bayern gezielt analoge und digitale Versorgungsangebote, wie beispielsweise mit der Pflege-App. Mit diesem digitalen Begleiter unterstützt die AOK Bayern in allen Regionen des Freistaats pflegende Angehörige bei der täglichen Organisation der Pflege. Die Gesundheitskasse steht damit in schwierigen Zeiten sowohl persönlich mit ihrer Pflegeberatung als auch digital mit der Pflege-App an der Seite der betroffenen Familien.
Firsching versichert: „Die Gesundheitskasse ist wie keine andere Krankenkasse im Freistaat flächendeckend vor Ort präsent. Dazu bekennt sich die AOK Bayern auch weiterhin. Dabei haben die Versicherten die Wahl zwischen digitalen, telefonischen und lokalen Anlaufstellen direkt vor Ort. Denn jeder Versicherte kann persönlich entscheiden, wie er beraten und unterstützt werden will.“
Ivor Parvanov betont: „Die AOK Bayern ist in allen Gesundheitsregionen Bayerns präsent und setzt sich mit den Partnern im Gesundheitswesen für eine sichere und bezahlbare Versorgung ein. Lösungen für eine bedarfsgerechte, bezahlbare und zukunftssichere Gesundheitsversorgung müssen regional entwickelt werden. Dazu will die AOK Bayern mit Kommunen, Landkreisen, Unternehmen und weiteren Akteuren im Gesundheitswesen ihren Beitrag leisten.“
Insgesamt betreut die AOK Bayern mehr als 4,6 Millionen Versicherte im Freistaat und ist mit 34 Direktionen und etwa 200 Geschäftsstellen erster Ansprechpartner vor Ort für Versicherte, Gesundheitspartner und Leistungserbringer. Sie ist damit die größte gesetzliche Kranken- und Pflegekasse Bayerns.
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