Gute Nachricht zum „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November: Die Teilnahmen an Krebs-Früherkennungsuntersuchungen für gesetzlich Versicherte in Bayern haben sich 2024 positiv entwickelt. Ein deutliches Plus gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 gab es bei der Teilnahme an Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge (plus 25,4 Prozent), zur Früherkennung von Prostatakrebs (plus 15,3 Prozent) sowie am Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs (plus 13,4 Prozent). Einen geringeren Anstieg verzeichneten das Hautkrebs-Screening (plus 6,8 Prozent) sowie die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (plus 1,2 Prozent). Das zeigt der aktuelle „Früherkennungsmonitor“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO). Die Daten des WIdO beziehen sich auf alle gesetzlich Versicherten in Bayern.
Die AOK Bayern und die Bayerische Krebsgesellschaft begrüßen diese positive Entwicklung. Gleichzeitig schärfen sie weiter das Bewusstsein für die Krebsvorsorge. Dr. Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern: „In den Pandemiejahren haben wir zum Teil erhebliche Rückgänge bei den Früherkennungsuntersuchungen beobachtet. Deshalb freuen wir uns sehr, dass der Trend seitdem wieder in die richtige Richtung geht. Wir dürfen hier jetzt nicht nachlassen – die regelmäßige Teilnahme an der Krebsvorsorge ist und bleibt wichtig. Es ist uns ein großes Anliegen die Bevölkerung weiter zur Teilnahme anzuregen.“
Professor Volker Heinemann, Präsident der Bayerischen Krebsgesellschaft, betont: „Die steigenden Teilnahmezahlen an der Krebsfrüherkennung in Bayern sind sehr ermutigend. Zugleich hat der erste Nationale Krebspräventionsgipfel gezeigt, dass wir Prävention noch stärker in den Alltag der Menschen bringen müssen. Wir setzen deshalb auf gute Rahmenbedingungen, gehen in Kindergärten und Schulen sowie andere Gemeinschaftsorte und sorgen für leicht zugängliche Angebote, die unterschiedliche Lebenswelten berücksichtigen. So erreichen wir auch Menschen, die es beim Zugang zu Gesundheitsthemen schwerer haben. Unser Ziel ist es, alle Generationen verständlich zu informieren, junge Menschen frühzeitig zu schulen, um Krebs möglichst zu verhindern oder früh zu erkennen. Ich rufe alle Bürger*innen in Bayern dazu auf, diesen Weg mit uns zu gehen und Prävention mit dem Ziel der Gesundheitserhaltung als gemeinsame Aufgabe anzunehmen.“
2,3 Millionen Screenings auf Gebärmutterhalskrebs in Bayern
Am häufigsten von allen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen wurde 2024 in Bayern das Gebärmutterhalskrebs-Screening durchgeführt: Es erfolgte bezogen auf alle gesetzlich Versicherten im Freistaat rund 2,3 Millionen Mal. Bei Versicherten der AOK Bayern im Alter zwischen 25 und 55 Jahren lag die Teilnahmerate in einem Zeitraum von vier Jahren von 2021 bis 2024 bei 81,5 Prozent. Heute liegt Gebärmutterhalskrebs nur noch auf Platz zwölf der häufigsten Krebserkrankungen sowohl in Bayern als auch in Deutschland
Positive Wirkung der HPV-Impfung – aber niedrige Impfrate
Neue Hinweise über positive Effekte der Impfung gegen Humane-Papillom-Viren (HPV) zur Vermeidung von Gebärmutterhalskrebs machen Hoffnung. Denn eine bundesweite Auswertung des WIdO zeigt: Bei 10.000 AOK-Versicherten bis zum Alter von 30 Jahren, die in ihrer Jugend und Kindheit mit dem Impfstoff gegen HPV immunisiert wurden, erfolgte nur etwas mehr als halb so häufig eine Operation am Gebärmutterhals wegen Krebsvorstufen (100 so genannte Konisationen) wie bei nicht Geimpften (184 Konisationen).
„Die Auswertung zeigt, wie wichtig es ist, die HPV-Impfrate weiter zu erhöhen“, sagt Stippler. Die Impfquoten in Bayern hinken im bundesweiten Vergleich hinterher. Nur rund 55 Prozent der Versicherten der AOK Bayern sind im Alter von 19 Jahren mindestens zwei Mal geimpft (bundesweit rund 60 Prozent), rund 64 Prozent haben mindestens eine HPV-Impfdosis erhalten (bundesweit rund 70 Prozent). Ziel der Weltgesundheitsorganisation: bis 2030 eine Impfquote von 90 Prozent.
Die AOK Bayern engagiert sich hier verstärkt und ermöglicht jungen Menschen von 18 bis 25 Jahren die HPV-Impfung als zusätzliche Leistung. Ansonsten wird die Impfung von den gesetzlichen Krankenkassen vom 9. bis zum 15. Geburtstag übernommen sowie eine verpasste Nachholimpfung bis zum 18. Geburtstag. Für einen vollständigen Schutz sind zwei Impfungen nötig, bei Nachholimpfungen hingegen drei.
„Tag der Krebsvorsorge“: Online-Angebot zu Vorsorgemöglichkeiten
Um die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen zu unterstreichen, hat die AOK zusammen mit der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) im Jahr 2022 den „Tag der Krebsvorsorge“ ins Leben gerufen. Das Ziel: Über Ablauf und Nutzen von Vorsorgeuntersuchungen informieren und Menschen motivieren, häufiger zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Zum diesjährigen Themenschwerpunkt „Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs“ steht auf der Website der AOK unter anderem ein neuer Kalender-Reminder zum Download bereit.
Weitere Informationen: www.aok.de/tagderkrebsvorsorge
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