Aufgrund des milden Winters sind bereits jetzt die Pollen der ersten Frühblüher wie Erle und Hasel in der Luft. Wer unter Heuschnupfen leidet, sollte daher möglichst rasch eine Immuntherapie starten, die sogenannte Hyposensibilisierung. „Eine Kurzzeit-Immuntherapie gegen Heuschnupfen erfolgt in mehreren Sitzungen und benötigt einige Wochen Zeit. Die Betroffenen sollten die Therapie nicht auf die lange Bank schieben. Denn je milder der Winter und das Frühjahr verlaufen, desto früher setzt auch der Pollenflug ein“, sagt Dr. Utta Petzold, Allergologin bei der BARMER. Die Hyposensibilisierung behandle die eigentliche Ursache des Heuschnupfens, nämlich die Überreaktion des Immunsystems auf die sonst harmlosen Pollen. Dazu würden diejenigen Allergene verabreicht, die eine Immunreaktion auslösten. Dadurch gewöhne sich der Körper an die vermeintlich schädlichen Pollen von Birke, Beifuß, Roggen und Co. Infolgedessen fielen Reaktionen wie eine laufende Nase oder juckende Augen künftig weniger heftig aus oder träten im besten Fall gar nicht auf.
Frühe Therapie hat beste Erfolgsaussichten „Selbst in der Blühphase, wenn die Pollen bereits fliegen, können viele Betroffene noch eine Hyposensibilisierung beginnen“, sagt Petzold. Deshalb sollten nicht nur Gräser-Allergiker die Therapie zeitnah beginnen, um Frühjahr und Sommer möglichst ohne tränende Augen und verstopfte Nase genießen zu können. Abgesehen von Niesattacken und juckenden Augen lasse bei Heuschnupfen oft spürbar die Leistungsfähigkeit nach. Wenn man die zunächst nur lästigen Symptome einfach ignoriere, könne in der Folge auch ein Asthma entstehen. Die rechtzeitige Immuntherapie könne Allergiker gegen solche teils chronischen Erkrankungen wappnen. Den besten Schutz biete hier nicht nur die Kurzzeit-, sondern die Langzeittherapie. Diese dauere in der Regel drei Jahre. Der Aufwand lohne sich besonders bei Kindern und Jugendlichen, da die langfristigen Erfolgsaussichten wie Vermeidung von weiteren Allergien und Asthma bei ihnen am höchsten seien, so Petzold.