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Analyse zum „Tag der Krebsvorsorge“: Positiver Trend bei der Teilnahme an Krebs-Früherkennungen

Inanspruchnahme hat sich weitgehend normalisiert / Krebsgesellschaft und AOK rufen weiter zur Teilnahme an Krebs-Früherkennung auf / AOK bietet „Vorsorg-O-Mat“ zur Information und Aufklärung

Nach starken Rückgängen bei der Teilnahme an Krebs-Früherkennungsuntersuchungen in den „Pandemiejahren“ 2020 und 2021 sowie in der Omikron-Welle Anfang 2022 haben sich die Teilnahme-Zahlen in den letzten Monaten wieder weitgehend normalisiert. Darauf weisen die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz und die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland aus Anlass des jährlichen „Tages der Krebsvorsorge“ am 28. November hin. Sie begrüßen den positiven Trend, weisen aber auch darauf hin, dass es immer noch Nachholbedarf wegen versäumter Untersuchungen in der Pandemie und generell große Lücken bei der regelmäßigen Inanspruchnahme der Krebsvorsorge gibt.

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Die Teilnahmeraten an den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen lagen laut dem aktuellen „Früherkennungs-Monitor“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) im zweiten Halbjahr 2022 in Rheinland-Pfalz bei den meisten Untersuchungen wieder auf dem Niveau des Vergleichszeitraums 2019, also vor Ausbruch der Pandemie. Auch im 1. Quartal 2023 setzte sich dieser positive Trend fort; es waren bei einigen Untersuchungen sogar deutliche Anstiege gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 zu verzeichnen.

„Vor dem Hintergrund der Einbrüche bei der Krebs-Früherkennung in der Pandemie ist diese Normalisierung der Inanspruchnahme eine sehr erfreuliche Entwicklung“, betont Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister, Vorsitzender der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz. „Es gilt aber weiterhin der Appell, bei diesem Thema nicht nachlässig zu werden, sondern dauerhaft am Ball zu bleiben, damit Tumore frühzeitig erkannt und behandelt werden können.“

Die Detail-Ergebnisse der WIdO-Auswertung für das 1. Quartal 2023 zeigen bei den Koloskopien im Rahmen des Darmkrebs-Screenings einen deutlichen Anstieg von 54 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2019. Allerdings dürfte der Anstieg auch damit zu tun haben, dass Männer die Untersuchung seit 2020 schon ab 50 Jahren in Anspruch nehmen dürfen. Beim Mammographie-Screening lag das Ergebnis 20 Prozent über dem Wert des 1. Quartals 2019, bei der Prostatakrebs-Früherkennung waren es sechs Prozent mehr. Bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs war noch ein geringfügiger Rückgang von einem Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2019 zu verzeichnen. Einen Sondereffekt gab es beim Hautkrebs-Screening: Hier ist der Rückgang von acht Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 nach Einschätzung des WIdO hauptsächlich auf Änderungen des Untersuchungsintervalls bei der Allgemeinen Gesundheitsuntersuchung von zwei auf drei Jahre zurückzuführen. Die Allgemeine Gesundheitsuntersuchung wird oft in Kombination mit dem Hautkrebs-Screening durchgeführt.

„Nach vielen ausgelassenen Früherkennungsuntersuchungen in der Pandemie holen jetzt offenbar viele Versicherte das Versäumte nach und machen wieder wichtige Termine zur Krebsvorsorge. Mit gezielten Informationen wollen wir gemeinsam mit der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz den Trend weiter verstärken“, sagt Dr. Martina Niemeyer, Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse. So bietet die AOK auf ihrer Homepage zum „Tag der Krebsvorsorge“ wieder den „Vorsorg-O-Mat“ an, der Nutzerinnen und Nutzer nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informiert. Darüber hinaus bietet die AOK auf ihrer Homepage Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Früherkennungsuntersuchungen an. Beide Partner informieren rund um den „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November auf ihren Social-Media-Kanälen intensiv über das Thema und werben für die Teilnahme an den vorgesehenen Untersuchungen. „Wichtig wäre mir an der Stelle der Appell an die Versicherten: Vorsorgeangebote und Früherkennung bitte kontinuierlich zu nutzen. Umso früher eine Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen“, so Niemeyer.

Extra: „Vorsorg-O-Mat“ und Familiencoach Krebs

Der „Vorsorg-O-Mat“ beantwortet den Nutzerinnen und Nutzern nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht die Frage, welche Krebsfrüherkennungs-Untersuchungen anstehen und was die jeweilige Vorsorge genau beinhaltet. Das Online-Angebot ist für alle Interessierten unabhängig von der Krankenversicherung unter www.aok.de/vorsorgomat nutzbar.

Die AOK bietet einen Online-Coach für Angehörige von Menschen an, die an Krebs erkrankt sind. Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit Expert/innen des Universitätsklinikums Leipzig und des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums entwickelt. Der „Familiencoach Krebs“ hilft, Familienmitglieder und Freunde zu unterstützen und sich selbst zugleich vor emotionaler, körperlicher oder sozialer Überlastung zu schützen. Zudem informiert das Online-Angebot über die Entstehung, Diagnose und Behandlung verschiedener Krebserkrankungen und beantwortet sozialrechtliche Fragen, die im Zusammenhang mit der Erkrankung eines nahestehenden Menschen entstehen können. Es ist für alle Interessierten unter der Adresse Familiencoach Krebs – Familiencoach Krebs (aok.de) anonym und kostenfrei nutzbar.

Unterstützung durch die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz – Psychosoziale Beratung und Begleitung

Eine Krebserkrankung wirft nicht nur medizinische Fragen auf – und die damit häufig einhergehenden Ängste und Sorgen beschäftigen nicht nur den Patienten selbst, sondern auch das gesamte Umfeld. In den ambulanten psychosozialen Anlaufstellen der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz (Beratungszentren in Koblenz, Trier, Ludwigshafen, Kaiserslautern und Mainz, sowie in weiteren 52 regionalen Außenstellen) finden Betroffene und ihre Angehörigen, aber auch Freunde oder Kollegen kompetente und einfühlsame Unterstützung, um sich in der neuen Situation besser zurecht zu finden. Speziell geschulte Fachkräfte helfen in Einzel- Paar- oder Familiengesprächen etwa bei seelischen Problemen, körperliche Belastungen oder Schwierigkeiten in Partnerschaft, Familie oder auch am Arbeitsplatz. Sie unterstützen bei sozialrechtlichen Fragen, etwa zu Nachsorgekuren oder zum Schwerbehinderten-Ausweis, und sie vermitteln Hilfen bei finanziellen Notlagen. Darüber hinaus umfasst das kostenfreie Angebot auch Gesprächsgruppen, Kurse und Workshops sowie Vorträge zu einem breit gefächerten Themenspektrum rund um die Erkrankung.

Familienprojekt „Mama / Papa hat Krebs“ – Hilfe für Kinder krebskranker Eltern

Gerade Kinder und Jugendliche leiden mit, wenn Mama oder Papa an Krebs erkranken. Jetzt ist es wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben – denn die Kinder spüren ganz genau, dass etwas „nicht stimmt“. Mit ihrem Familienprojekt „Mama/Papa hat Krebs“ geht die Krebsgesellschaft Rh.-Pf. auf die besonderen Bedürfnisse von betroffenen Familien ein und unterstützt sie dabei, angemessen und altersgerecht über die Erkrankung und die damit verbundenen Auswirkungen zu sprechen. Sie bietet individuelle Sprechstunden für Kinder, Jugendliche, Eltern oder die ganze Familie sowie erlebnispädagogische Gruppenangebote und Familienfreizeiten an, um betroffene Familien in ihrer schwierigen Lebensphase aufzufangen, zu beraten und zu begleiten. So kann Kraft getankt werden für die vielfältigen Herausforderungen, die mit einer Krebserkrankung einhergehen.

Nähere Informationen unter www.krebsgesellschaft-rlp.de.