Teilweise sehr lange Fehlzeiten
Bad Homburg, 28. Februar 2024
Covid-Spätfolgen betrafen vom Beginn der Pandemie bis zum Dezember 2023 insgesamt 1,8 Prozent der erkrankten und erwerbstätigen AOK-Versicherten in Hessen. Das sind 7.300 Personen. Darunter fallen die Diagnosen Long- und Post-Covid sowie das chronische Erschöpfungssyndrom. Dies geht aus einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Diese Gruppe hat teilweise sehr lange Fehlzeiten.
Bis zu 21 Tage arbeitsunfähig waren deswegen 76,7 Prozent, fast ein Viertel jedoch deutlich länger. Insgesamt 13,7 Prozent in Hessen sind oder waren sogar dauerhaft erkrankt und somit in den Krankengeld-Bezug gerutscht (ab dem 43. Tag der Erkrankung). Damit liegt Hessen genau im Bundesschnitt. Fehlzeiten von 60 oder 70 Tagen sind bei solchen Spätfolgen keine Seltenheit. Gleichzeitig sank die Zahl der von diesen Diagnosen betroffenen Personen im Jahr 2023 von Monat zu Monat kontinuierlich.
Eine Frage des Berufs
An Covid-19 generell erkrankten im oben genannten Pandemiezeitraum* über 402.000 hessische AOK-Versicherte in einem Arbeitsverhältnis mindestens ein Mal. Betrachtet man die einzelnen Berufsgruppen, zeigt sich ein sehr uneinheitliches Bild: So waren 53,8 Prozent, die in der Kinderbetreuung und -erziehung tätig sind, aus diesem Grund nicht arbeitsfähig. Medizinisches Fachpersonal sowie Ergo- oder Physiotherapeutinnen waren ebenfalls vergleichsweise oft infiziert. Am unteren Ende der Liste stehen Berufskraftfahrer (13,6 Prozent) und Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten (15,3 Prozent).
*März 2020 bis Dezember 2023