Barmer

BARMER-Kongress AUSBLICK

Mentale Gesundheit von Schülern trotz Krisen stärken

Berlin, 4. November 2025 – Die digitale Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen sollte nach einhelliger Auffassung zahlreicher Expertinnen und Experten weiter gestärkt werden. Wie das praktisch umgesetzt werden könnte, ist Thema des heutigen BARMER-Kongresses AUSBLICK in Berlin. Etwa 200 Lehrkräfte, Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Prävention sowie Eltern und Jugendliche diskutieren über mögliche Lösungswege bei diesem erstmals initiierten Dialogforum für Gesundheit und Bildung. Im Zentrum steht dabei das Thema „Mentale Gesundheit und Zukunftsmut in Zeiten globaler Krisen“. In Keynotes, Paneldiskussionen und einer interaktiven Lernrallye werden Praxisansätze vorgestellt, wie digitale Gesundheitskompetenz systematisch gefördert und als Bildungsaufgabe etabliert werden kann. „Der Kongress AUSBLICK verbindet Bildung und Gesundheit aus gutem Grund. Denn Gesundheit ist elementar für Lernfähigkeit. Bildung wiederum ist der Schlüssel, um die eigene Gesundheit zu stärken. In einer digitalisierten Welt mit permanent verfügbaren aber kaum prüfbaren Informationen brauchen Heranwachsende das Rüstzeug, um diese kritisch einzuordnen“, sagte Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. Nur wer Informationen souverän nutzen könne, sei in der Lage, selbstbestimmt zu handeln und Resilienz aufzubauen.

Weniger Gesundheitswissen für zu ungesundem Verhalten

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Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, verdeutlichte auf dem Kongress AUSBLICK, was Kinder und Jugendliche für eine gesunde Nutzung digitaler Medien benötigen: „Digitale Medien gehören längst selbstverständlich zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Sie sind eine große Chance – aber auch ein ernstes Risiko. Fast alle jungen Menschen sind täglich online, und schon jetzt zeigt jedes vierte Kind ein riskantes Medienverhalten. Es geht dabei nicht nur um jugendgefährdende Inhalte, sondern auch um Algorithmen, die gezielt abhängig machen. Hinter endlosen Feeds, Belohnungsschleifen und sogenannten Dark Patterns stecken psychologisch ausgefeilte Mechanismen, die junge Menschen binden sollen – und gerade die treffen, die am verletzlichsten sind. Unsere Aufgabe ist klar: Wir müssen Kinder stärken und ihre Resilienz fördern. Medienkompetenz ist Gesundheitsschutz. Wir brauchen klare Regeln für Plattformen, Medienbildung in allen Schulen und echte Unterstützung für Eltern – damit digitale Räume nicht überfordern, sondern Chancen eröffnen. Kinder sollen digitale Angebote nutzen können, ohne in ihnen verloren zu gehen. Wir müssen eine digitale Welt schaffen, in der junge Menschen nicht nur teilhaben, sondern wachsen können – selbstbewusst, kritisch und resilient.“

Jeder zweite Schüler klagt über mangelnde Gesundheitskompetenz

Der Kongress AUSBLICK baut auf dem von der BARMER im Jahr 2022 gestarteten Präventionsprogramm DURCHBLICKT! auf. Dies stärkt gezielt die digitale Gesundheitskompetenz von Kindern und Jugendlichen in Unterricht und Familienleben. Dass hier Handlungsbedarf besteht, belegt eine BARMER-Umfrage aus dem Jahr 2022 in Kooperation mit der Technischen Universität München und der Hochschule Fulda. Unter 1.450 befragten Schülerinnen und Schülern zwischen neun und 18 Jahren bescheinigten sich demnach mehr als die Hälfte der Befragten eine mangelhafte digitale Gesundheitskompetenz.

Weitere Informationen zu AUSBLICK unter ausblick: Kongress-Hauptseite und zum Projekt DURCHBLICKT! unter www.durch-blickt.de.