| Ein Drittel der Bevölkerung zeigt sich offen für neue Primärversorgung – viele bleiben unentschlossen Repräsentative Umfrage zum Primärversorgungssystem zeigt: Für die Akzeptanz braucht es vertrauenswürdige Konzepte und mehr Aufklärung „Die Ergebnisse zeigen: Wir brauchen mehr Aufklärung. Eine Ersteinschätzung vor dem Arztbesuch ist eine Chance. Es ist die Chance, den Menschen schneller und besser zu helfen. Diesen Mehrwert gilt es noch zu vermitteln und Vertrauen zu gewinnen durch transparente und nachvollziehbare Konzepte und vor allem die Erfahrung, dass es funktioniert,“ erklärt Dr. Gertrud Demmler, Vorständin der SBK. „Wenn uns das – zusammen mit den Behandelnden – gelingt, können wir erreichen, dass Ressourcen wieder gezielter eingesetzt werden und Wartezeiten auf ein Normalmaß sinken.“ Befürwortende erhoffen sich schnellere Termine und mehr digitale Möglichkeiten Unter den Befürworterinnen und Befürwortern der Idee (Basis: 747 Personen) erhoffen sich 55 Prozent, dass sie bei dringenden Fällen schneller einen Termin bekommen. Weiterhin wünschen sich 52 Prozent der Befragten, dass sie gewisse Anliegen direkt ohne Praxisbesuch digital lösen können – etwa Rezepte oder Krankschreibungen. 46 Prozent erhoffen sich Unterstützung bei der Terminfindung für Fachärzt*innen. Und wiederum 24 Prozent der Befragten möchten wissen, ob sie überhaupt zu einer Ärztin oder einem Arzt müssen oder zunächst selbst aktiv werden können. Menschliche Komponente wichtig: Telefonie oder Videotelefonie bevorzugt Bei der Frage nach den bevorzugten Kanälen für die digitale Ersteinschätzung liegen Telefon und Videotelefonie mit 31 Prozent auf Platz eins. Den Befragten ist es wichtig, mit einem Menschen sprechen zu können. Viele (29 Prozent) setzen auf Flexibilität und möchten je nach Situation frei wählen, ob sie sich per App, Online-Plattform oder Telefon beraten lassen. Immerhin 17 Prozent befürworten eine App oder Onlineplattform, die individuelle Gesundheitsdaten berücksichtigt. Mehr als 50 Prozent befürworten Kompetenzerweiterung für qualifiziertes, nichtärztliches Fachpersonal Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) begrüßt, dass künftig andere medizinische Fachberufe wie Medizinische Fachangestellte oder Apothekerinnen und Apotheker zusätzliche Aufgaben übernehmen, um Ärztinnen und Ärzte zu entlasten und Wartezeiten zu verkürzen. 25 Prozent sind unentschlossen und 18 Prozent stehen dem Vorschlag skeptisch gegenüber. Vor allem die Abfrage von Beschwerden, Behandlungen und Medikamenten als Vorbereitung aufs Arztgespräch sowie Beratungen zum Verhalten im Krankheitsfall nach ärztlicher Anweisung stoßen mit 52 Prozent beziehungsweise 50 Prozent auf hohe Zustimmung. Vorschläge der SBK für ein Primärversorgungssystem Die SBK hat bereits Anfang des Jahres Ideen vorgestellt, wie ein gelungenes Primärversorgungssystem aussehen kann – durch eine stärkere Digitalisierung, bessere Vernetzung und eine engere Zusammenarbeit aller medizinischen Berufe. Zentrales Ziel ist es, auch digitale Möglichkeiten für die Ersteinschätzung zu schaffen, um die knappen Ressourcen in den Arztpraxen zu entlasten. Die Vorschläge finden sie hier: www.sbk.org/presse/mein-appell-primaerarztsystem-groesser-denken/ Methodischer Hinweis: Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Zeitraum vom 07. bis 10. November 2025 im Auftrag der SBK Siemens-Betriebskrankenkasse durchgeführt. Befragt wurden 2.046 Personen ab 18 Jahren. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Wohnbevölkerung. |
SBK Siemens-Betriebskrankenkasse Julia Mederle Stab Unternehmenskommunikation Tel.: +49 89 62700-363 Mobil: +49 151 64435743 E-Mail: julia.mederle@sbk.org |


